Jena.
„Wo ist das? Ratet!“, schreibt ein Mann aus Jena in einer Facebook-Gruppe. Dazu teilt er Bilder, die wahrscheinlich keiner gerne sieht. Das Traurige: Sie könnten fast überall entstanden sein.
Auf ihnen wird ein Problem dargestellt, das auch in Jena viel größere Dimensionen annimmt, als viele vielleicht denken. Und keiner scheint etwas dagegen zu unternehmen.
Jena: Man macht schrecklichen Fund am Jenzig
„Die Ausmaße von Alt-Ablagerungen, Altlasten, Asbest-Schüttungen, kleinen und großen Müllkippen und so weiter sind unvorstellbar, gigantisch“, sagt Lars Polter im Gespräch mit Thüringen24. Seit mehreren Jahren schon streift er durch die Natur in Jena und geht dem Altmüll auf die Spur. Was er findet, dokumentiert er in Hunderten Bildern. Viele von ihnen teilt er in sozialen Medien, um auf das Problem aufmerksam zu machen.
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Das sind Altlasten:
- Abgrenzbare Flächen, die in der Vergangenheit umweltschädlich verändert wurden
- Bei den betroffenen Flächen ist die Mindestqualität des Bodens nicht mehr gegeben
- Eine Sanierung ist in aller Regel aufwendig und kostspielig
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Sein Eindruck ist, dass das Thema von den meisten Leuten ausgeblendet wird: „Von Naturschutzleuten genauso wie von Fachleuten für Kulturlandschaft.“ Das gehe bereits seit 25 Jahren so. Mittlerweile werde der ganze Müll von den Leuten gar nicht mehr wahrgenommen.
Müll wurde vor Jahrzehnten entsorgt
„Man steht mitten irgendwo im Wald auf kleinen Hügeln und käme nicht im Traum darauf, dass da Abfälle liegen, die vor 25 oder 40 Jahren hin gekippt worden sind“, sagt Lars. Ganz besonders bitter: Viele seine Funde macht der Aktivist ausgerechnet in Naturschutzgebieten.
Eine seiner neuesten Entdeckungen machte Lars zuletzt am Jenzig. Hinter dem Berg-Gasthaus tut sich auf mehreren Hundert Quadratmetern eine alte Müllkippe auf. Auf den Bildern finden sich Glas- und Plastik-Flaschen, Reifenreste und Plastiknetze. Einiges wird nur leicht von Laub bedeckt. Schwer zu sagen, wie viel mehr sich noch im Boden befindet. Auf Facebook kommentiert ein Nutzer die Bilder treffend: „Sehr traurig!“
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Lars verfolgt sein Projekt seit mehr als zwei Jahren und will auch weiter den Finger auf die Wunde legen. Immerhin überlegen gerade die Bodenschutz-Behörde und der Kommunalservice, wie eine Räumung am Jenzig möglich sein könnte… (bp)
Mehr Infos zu Altlasten in Jena findest du auf der Website des Projekts. (Hier entlang)