Weihnachten ist für viele das Fest der Liebe und des Gebens. Doch was kannst du noch geben, wenn dir das Geld fehlt? Wie ein Schneemann im Frühling schmelzen die Rücklagen der Bürger aufgrund der Inflation und der Energie-Krise immer schneller dahin.
So können sich viele Menschen ein Weihnachten, wie sie es sonst gewohnt sind, wohl gar nicht mehr leisten. Eine Umfrage offenbart nun die ganze traurige Wahrheit darüber, wie sich die aktuelle Situation auf das wohl wichtigste Fest in Deutschland auswirkt.
Weihnachten: Keine Geschenke unterm Baum?
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild“ hat ergeben, dass jedem vierten Deutschen das Geld fehlt, um die gestiegenen Energiekosten weiter tragen zu können. Etwa 28 Prozent der Befragten gaben an, diese in den kommenden Monaten nicht mehr stemmen zu können. Und jeder Fünfte, circa 23 Prozent, fürchtet um seinen Job.
Wenn das Geld schon für die Lebenserhaltungskosten knapp wird, dann ist auch kaum noch etwas für Weihnachtsgeschenke übrig. So sieht jeder Dritte (31 Prozent) aufgrund der Inflation kaum noch einen finanziellen Spielraum dafür. Bei Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro ist es sogar fast jeder Zweite. Ebenfalls 50 Prozent der Befragten glauben nicht daran, dass die Hilfsmaßnahmen der Regierungen ihnen durch den Winter helfen werden.
Immerhin: Es gibt auch genügend Optimisten unter den Sorgenvollen. So sind gut 46 Prozent der Befragten sicher, sich trotz Krise um Geschenke kümmern zu können. Und auch 58 Prozent glauben daran, die steigenden Energiekosten bewältigen zu können.
Kaufverhalten besorgt Einzelhändler
Ein zurückhaltendes Kaufverhalten, das den einen Geld einspart, könnte den Einzelhandel allerdings sehr schaden. Laut einer Erhebung des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) machen sich viele Sorgen um das Weihnachtsgeschäft. Beinahe die Hälfte (45,7 Prozent) berichtet von sinkenden Kundenzahlen im dritten Quartal. Gleichzeitig hat die Branche weiterhin mit Lieferproblemen zu kämpfen.
„Wegen der hohen Inflationsraten können sich gerade einkommensschwache Menschen weniger leisten und sind zurückhaltend mit Einkäufen“, so der Leiter der Ifo-Umfrage, Klaus Wohlrabe. Besonders seien dadurch die Möbelhäuser getroffen. So berichten 80 Prozent davon, dass die Kundschaft ausbleibe.
„Die steigenden Lebenshaltungskosten werden weiterhin mit Sorge betrachtet“, bemerkt der Handelsverband Deutschland. „Ob die Kaufzurückhaltung zum Weihnachtsgeschäft anhält, werden die kommenden Wochen zeigen.“
Lieferprobleme halten an
Immer noch spüren vor allem Lebensmitteleinzelhändler die Auswirkungen der Lieferschwierigkeiten. Während auf dem gesamten deutschen Markt etwa 74,9 Prozent davon betroffen sind, sind es im Lebensmittelsektor noch 90 Prozent. „Aufgrund des großen und heterogenen Angebotes werden dort einige Produkte in den Regalen fehlen“, prognostiziert Wohlrabe.
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Ähnlich sehe es auch bei den Baumärkten aus. Hier berichten gut 86 Prozent der Händler von nicht gelieferten Bestellungen. Mit 62,8 Prozent ist die Spielzeugwarenhändler zwar deutlich weniger betroffen. Allerdings dürften sich bei ihnen die Lieferprobleme besonders heftig auf das Weihnachtsgeschäft auswirken. (mit afp)