Für seine unverblümten TV-Interviews ist er längst bekannt: Robert Habeck. Schon häufiger wirkte seine Mimik genervt oder er antwortete pampig, wenn ihm eine Frage nicht passte. Nun war wieder so ein Moment im ZDF.
Moderatorin Anne Gellinek sprach Habeck auf eine Attacke von Friedrich Merz gegen ihn an. Zuerst wollte der Grüne eigentlich gar nichts dazu sagen, dann aber ließ er sich das nicht bieten. Er nahm CDU-Chef Merz auseinander.
Habeck will sich nicht von Merz reizen lassen, dann kontert er doch
Gellinek interviewte Habeck im „heute journal“ zum neuen Gas-Deal mit Katar. Sie sprach den Vizekanzler auf einen Frontalangriff des CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Merz gegen ihn an. Dieser hatte behauptet, Habeck und dem ganzen Wirtschaftsministerium fehle der Sachverstand. Das sei doch selbst für die Opposition eine „ungewöhnlich scharfe Attacke“, befand Gellinek und wollte von Habeck wissen: „Ficht Sie das eigentlich an?“
Betont gelangweilt antwortete Habeck zunächst nur „Nein“, um dann nach wenigen Sekunden Wartezeit doch loszulegen.
Robert Habeck im ZDF-„heute journal“: „Wir hätte eine nicht beherrschbare Situation“
„Ja, was soll ich sagen“, begann Habeck. „Friedrich Merz hat im Frühjahr gefordert, dass wir ein Gas-Embargo einführen. Also nicht, wie es jetzt passiert ist im Sommer, Putin uns das Gas abstellt. Sondern Herr Merz wollte, und das muss man mal übersetzen, dass wir dazu beitragen, dass die Gasspeicher nicht gefüllt sind.“
Dann wurde Habeck sarkastisch: „Wären wir Herrn Merz und seinem großen ökonomischen Sachverstand gefolgt, wir hätten heute eine nicht beherrschbare Situation!“
Somit fühle er sich nicht getroffen von dieser harten Kritik aus der Opposition. „Mit Verlaub, das ficht mich nicht an“, so Habeck.
Faktencheck: Das forderte Merz im März wirklich
Tatsächlich plädierte Merz im März für einen Stopp von Gasimporten über die größte aktive Pipeline Nord Stream 1. Angesichts der Kriegsverbrechen Russlands sei eine solche Sanktion notwendig, argumentierte er damals. Ein Komplett-Embargo sämtlicher Energielieferungen aus Russland lehnte Merz aber seinerzeit ab, weil dies erhebliche Folgen für die deutsche Wirtschaft hätte.
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Dass die deutschen Gasspeicher aktuell voll sind, liegt auch daran, dass Deutschland noch über viele Monate nach dem Überfall auf die Ukraine Gas aus Russland bezog. Experten prognostizieren daher, dass der Winter 2023/24 energiepolitisch eine noch größere Herausforderung darstellen wird, wenn die Speicher ohne russische Importe aufgefüllt werden müssen.