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Muslime-Partei DAVA: „Özdemir verleugnet seine Wurzeln“

Braucht Deutschland die neue Partei DAVA für Muslime? Politiker wie Cem Özdemir machen doch vor, dass man in großen Parteien aufsteigen kann.

Der Chef der DAVA-Partei geht Cem Özdemir hart an.
u00a9 IMAGO / Bihlmayerfotografie, IMAGO / Jens Schicke

Europawahl 2024: Interview mit Teyfik Özcan – Parteivorsitzender der DAVA-Partei

Zur bevorstehenden Europawahl haben wir einige Fragen an den Parteivorsitzenden der DAVA-Partei, Teyfik Özcan.

Die wertkonservative „Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ (DAVA) wirbt bei der Europawahl 2024 um die Stimmen von Menschen mit Migrationshintergrund. DAVA ist neu auf dem Markt und wird von einigen Medien als „Erdogan-Partei“ abgestempelt.

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Wir haben mit Parteichef Teyfik Özcan ein Interview geführt. Der DAVA-Vorsitzende will Zuwanderer als Wählergruppe erreichen – doch warum braucht es dafür überhaupt diese neue Partei?

„Fragen Sie mal in der türkischen Community nach Özdemir“

Özcan selbst war früher in der SPD aktiv. Würde es nicht mehr Sinn machen, sich als in den etablierten großen Parteien einzubringen, um dort der Zuwanderer-Community mehr Gehör zu verschaffen? Erfolgreiche Beispiele gibt es: Cem Özdemir schaffte es sogar als Bundesminister der Grünen in die Ampel-Regierung. Serap Güler sitzt im Bundesvorstand der CDU und wird als mögliche künftige Ministerin nach der nächsten Bundestagswahl gehandelt

Özcan sieht es kritisch: „Man muss überlegen: Wie hat er es geschafft? Gehen Sie mal in die türkische Community und fragen mal, was Sie von Herrn Özdemir halten!“

DAVA-Chef: Özdemir und Güler haben „ihre Wurzeln verloren“

Politiker wie Özdemir, der sich als „anatolischer Schwabe“ bezeichnet, und Gülen hätten „ihre Wurzeln verloren“ und würden ihre „Historie verleugnen“. Die politischen Karrieren seien ihnen „auf den Rücken der Menschen mit ausländischen Wurzeln“ gelungen. Damit spielt Özcan beispielsweise auf Kritik an Türkeis Präsident Erdogan oder islamkritische Aussagen an.

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Das habe zu „Unmut in der Community geführt“. Die große Mehrheit würde Özdemir schon seit vielen Jahren nicht mehr unterstützen.


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