Mit Sebastian Vettel und Mick Schumacher verlassen gleich zwei deutsche Piloten die Formel 1. Bei Mick ist es wohl nur vorübergehend, da er Ersatzpilot bei Mercedes wird. Immerhin ist in 2023 dann mit Nico Hülkenberg wenigsten ein neuer alter Fahrer aus Deutschland in der Motorsport-Königsklasse dabei.
Verzichten müssen deutsche Formel-1-Fans seit Jahren hingegen auf Rennen auf dem Hockenheim- und dem Nürburgring. Von der F1-Legende Norbert Haug gibt es dafür jetzt mächtig Kritik.
Formel 1: Legende mit vernichtender Deutschland-Kritik
Haug, der jahrelang bei Mercedes gearbeitet hat, betonte, dass sich Deutschland „zu einem Trauerspielt rückentwickelt“ habe, „für das sich jeder Motorsportenthusiast nur fremdschämen kann.“ In seiner Kolumne für das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ erinnerte sich die Formel-1-Legende an die Erfolge von Mitte der 1990er-Jahre bis 2016 mit zahlreichen deutschen Weltmeistern „wie am Fließband“.
Außerdem gab es Rennen auf dem Hockenheim- und dem Nürburgring. Lange zählten beide Strecken zum Inventar der Formel 1. Zuletzt war die Formel 1 2020 in Deutschland unterwegs. Damals sprang der Nürburgring unter dem Namen Eifel-GP ein. Seitdem warten die Fans vergebens auf die Rückkehr der Motorsport-Königsklasse nach Deutschland. Hohe Antrittsgebühren sind das große Problem, die eine Strecke an die FIA zahlen muss.
„Die Formel 1 ist jederzeit willkommen. Jedoch nur zu wirtschaftlich sinnvollen Rahmenbedingungen“, betonte der Nürburgring zuletzt gegenüber dieser Redaktion. Zu Beginn des Jahres habe es gemeinsam mit dem Hockenheimring ein Gespräch mit der F1 gegeben, in dem die Veranstalter ihre gemeinsame Haltung bekräftigten. Mehr dazu gibt es hier.
Deutliche Forderung von Haug
Früher gab es auch noch die hohe Anzahl an deutschen Piloten in der Motorsport-Königsklasse. Während 2010 satte sieben Fahrer an den Start gingen, wird 2023 nur noch ein einziger dabei sein: Nico Hülkenberg. Der 35-Jährige bekam das Cockpit anstelle des 23 Jahre alten Mick Schumachers bei Haas. Der Youngster wird nun Ersatzfahrer bei Mercedes sein. Sebastian Vettel beendete nach vier WM-Titeln seine großartige F1-Karriere.
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„Audi, die 2026 in die Formel 1 kommen werden, Mercedes, der ADAC, der AvD, deutsche Sponsoren und alle sogenannten Stakeholder sollten kräftig in die Hände spucken“, forderte Haug. Der Experte hofft, dass sie die Nachwuchsarbeit betreiben und gemeinsam dafür sorgen, „dass die Autonation Deutschland nicht endgültig die Beute der Autohasser“ werde.