Heldenhafter Einsatz: Ein Maler rettet in Nordhausen ein kleines Kind aus einer brennenden Wohnung – und riskiert sein eigenes Leben.
Ein Mann hat in Nordhausen eine Einjährige aus einer brennenden Wohnung gerettet. Der 30-Jährige sei am Mittwochmorgen zu dem Haus gerannt, habe sich eine Decke über den Kopf geworfen und das Mädchen aus dem Laufgitter in Sicherheit gebracht, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr auf Anfrage. Das Kind erlitt schwere Brandverletzungen und eine Rauchvergiftung. Die 40 Jahre alte Mutter und ihr zweijähriger Sohn kamen mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Zwei 18 und 20 Jahre alte Helfer sowie ein Polizist mussten ebenfalls von Ärzten behandelt werden, weil der Verdacht bestand, dass sie giftige Gase eingeatmet haben.
Die Polizisten hätten versucht, in die brennende Wohnung zu gelangen und das Mädchen zu retten. Wegen Hitze und Qualm sei ihnen das nicht gelungen, erklärte eine Polizeisprecherin. Der Installateur, der in der Nachbarschaft Trinkwasserleitungen verlegte, lief daraufhin in das Gebäude. Der 30-Jährige ist in Bad Langensalza in der Feuerwehr. Das Mädchen war bewusstlos, als es aus dem Haus getragen wurde.
Weshalb das Feuer in einem Wohnzimmer des Hauses ausbrach, war zunächst unklar. Die Brandermittler konnten laut Polizei die Wohnung im Erdgeschoss zunächst nicht betreten. Sechs weitere Bewohner des Gebäudes wurden nach dem Brand in einer Jugendherberge untergebracht. Sie sollten am Nachmittag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Feuerwehr lüftete die Räume. Die Polizei schätzte den Schaden auf 20.000 Euro.