Land, Arbeitgeber und Gewerkschaften wollen die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Industrie stärken. Dafür wurde am Dienstag das Thüringer Bündnis für Industrie gegründet, das drängende Probleme wie den Fachkräftebedarf oder Defizite in den Forschungsaktivitäten der Unternehmen angehen will. Das Bündnis verstehe sich in erster Linie als Dialogforum, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. In Thüringen arbeiten 171.000 Menschen in der Industrie.
Stärkste Branchen sind die Autozulieferer, die Metall- und Elektroindustrie und die Nahrungsmittelbranche. Mit 83 Industriebetrieben je 100 000 Einwohner nimmt Thüringen laut Ministerium bundesweit den Spitzenplatz ein. Verbunden sind damit aber auch Strukturprobleme. Es fehlten etwa Großunternehmen mit Sitz in Thüringen und es gebe zu wenig betriebliche Forschung, sagte Tiefensee.
Dem Bündnis gehören außerdem der Verband der Thüringer Wirtschaft, der DGB und die Gewerkschaft IG Metall an. Der CDU-Landtagsabgeordnete Mario Voigt kritisierte, dass die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern nicht vertreten sind.