Am Samstagnachmittag sind mehrere dutzend Rechtsextreme durch Schleusingen gezogen. Nach Angaben der Polizei versammelten sich die Anhänger des „Bündnisses Zukunft Hildburghausen“ zunächst am Bahnhof, um später durch die Innenstadt zu marschieren. Die etwa 100 Teilnehmer hatten sich hinter das Motto „70 Jahre Lüge und Verrat – Ruhm und Ehre dem deutschen Soldat“ gestellt. In einer Ankündigung auf Facebook hielt ein Vertreter des Bündnisses eine Flagge in der Hand, die einen Wehrmachtssoldaten zeig – dargestellt in der Propaganda-Ästhetik des Dritten Reichs. Als Gast hatte man sich den rechten Liedermacher und das NPD-Mitglied Frank Rennicke eingeladen.
Erinnerung an Opfer von Krieg und Gewalt
Zum Protest gegen den Aufmarsch hatte das „Bündnis gegen Rechtsextremismus Schleusingen“ aufgerufen. Mit Kerzen am Schmuckplatz und einem Friedensgebet in der Kreuzkirche gedachten die etwa 60 Teilnehmer der Opfer von Krieg und Gewalt. Gleichzeitig sollte so gezeigt werden, dass Neonazis in Schleusingen nicht willkommen seien.
Nach Angaben der Polizei verliefen beiden Demonstrationen friedlich, die Beamten mussten nicht eingreifen. Zwischenzeitlich sie es lediglich zu kurzen Straßensperrungen gekommen.