- Nabu Thüringen ist gegen Windkraftanlagen im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale
- Windräder vor allem für Zugvögel problematisch
Im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale könnten in Zukunft Windräder stehen. Zumindest wenn es nach dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz geht. Beim Naturschutzbund (Nabu) Thüringen regt sich dagegen Widerstand.
Verbot soll gelockert werden
Bisher war der Bau von Windkraftanlagen im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale nicht erlaubt, doch laut einer Mitteilung des Nabu will das Umweltministerium dieses Verbot teilweise aufheben.
Die Bedenken des Nabu dagegen sind massiv. „Artenschutz und Windkraft sind mit den Zielsetzungen im Naturpark nicht zu vereinbaren“, fasst Rainer Hämmerling vom Nabu Saalfeld‐Rudolstadt zusammen. Jahrelange Bemühungen, die Lebensräume von heimischen Tieren und Pflanzen zu schützen, würden mit dem Bau von Windkraftanlagen aufs Spiel gesetzt.
Windräder könnten Zugvögel zum Problem werden
Die geplanten Gebiete für Windkraftanlagen liegen laut dem Nabu südwestlich des Plothener Teichgebietes, einem überregional bedeutsamen Rastgebiet für Zugvögel. In der Nähe liegen auch die beiden Naturschutzgebiete Mittelgrund und Heinrichstein. Vor allem für die Zugvögel, die im Teichgebiet bei Plothen rasten, könnten die Windräder zum Problem werden.
Vogelarten wie Schwarzstorch, Uhu und Wanderfalken, die in der Region vorkommen, seien laut Nabu durch die großen Anlagen in Gefahr. Im Naturschutzgebiet Heinrichstein gebe es außerdem eine der größten Baumbrüterkolonien von Dohlen in Thüringen.