Es geht um die Sicherheit in der Luft: In Arnstadt werden die Triebwerke verschiedener Airbus-Modelle gewartet. Ihre Zahl soll in den nächsten Jahren steigen. Von einer deutsch-britischen Erfolgsgeschichte ist die Rede.
Das Wartungswerk für Flugzeugtriebwerke in Arnstadt will seine Kapazität stärker ausschöpfen. Statt wie bisher etwa 100 Antriebe sollen es in den nächsten Jahren 150 bis 200 jährlich werden, kündigte die Geschäftsführung am Freitag anlässlich des zehnjährigen Bestehens der N3 Engine Overhaul Services GmbH an. Die Firma ist ein Gemeinschaftsprojekt von Lufthansa Technik und Rolls-Royce.
Schon 800 Triebwerke gewartet
N3 habe sich im vergangenen Jahrzehnt von einem Newcomer in der Branche zu einem etablierten Instandhaltungs-Unternehmen entwickelt, sagte Firmenchef Alexander Stern. Für Arnstadt spreche die zentrale Lage in Europa und die gute Infrastruktur. Seit dem Start des deutsch-britischen Gemeinschaftsunternehmens im April 2007 seien etwa 800 Triebwerke nicht nur für die Lufthansa, sondern für etwa 40 internationale Fluggesellschaften gewartet worden. 2017 werde mit 130 Motoren gerechnet.
Seit Betriebsstart 135 Millionen Euro in Standort investiert
Derzeit beschäftige N3 rund 600 Spezialisten, vor zehn Jahren waren es erst 270. 40 junge Leute würden derzeit unter anderem zu Fluggerätemechanikern ausgebildet. Insgesamt seien seit Betriebsstart in das Werk 135 Millionen Euro investiert worden, davon zwölf Millionen Euro im vergangenen Jahr. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprach von einer der erfolgreichsten Investitionen in der Region.
A-350-Flotte in Arnstadt betreut
Auf den Prüfstand in Arnstadt kommen die von Rolls-Royce gebauten Trent-Triebwerke für vier verschiedene Airbusmodelle, darunter für den großen Airbus A380. Erst im vergangenen Herbst hatte N3 die Genehmigung des Luftfahrtbundesamtes für die Wartung der Triebwerke des Airbus 350 erhalten, die für eine steigende Auslastung des Werkes sorgen sollen. Weiter ausgebaut werde außerdem die Reparatur einzelner Triebwerkskomponenten.
Umsatzplus bei N3
Allein im vergangenen Jahr setzte N3 nach eigenen Angaben 528 Millionen Euro um. Das war ein Plus von rund 15 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr davor. Angesiedelt ist N3 in Thüringens größtem Gewerbegebiet „Erfurter Kreuz“.