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Thüringen: Ministerium überprüft Kampfsportvereine – mit schockierendem Ergebnis

Thüringen: Ministerium überprüft Kampfsportvereine – mit schockierendem Ergebnis

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Das Innenministerium hat Kampfsportgruppen in Thüringen untersucht. (Symbolbild) Foto: imago images

Erschreckende Erkenntnis nach der kleinen Anfrage einer Landtagsabgeordneten aus Thüringen. Katharina König-Preuss (Die Linke) beantragte die Überprüfung von Kampfsportgruppen in Thüringen.

Das Ergebnis: In mindestens fünf dieser Gruppen gibt es Verstrickungen in die rechtsextreme Szene. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums hervor. König-Preuss kommt jedoch zu einem anderen Ergebnis.

Diese Kampfsportvereine in Thüringen stehen im Fokus

Die Landesregierung sieht Verbindungen der rechtsextremen Szene bei den Gruppen „Wardon 21“ und „Kampf der Nibelungen“ sowie der Arbeitsgruppe „Körper und Geist“ der rechtsextremen Kleinstpartei Der Dritte Weg. Außerdem gebe es Kontakt zwischen Einzelpersonen der Szene zur Gruppe „Knockout51“ und dem Verein „Barbaria Sportgemeinschaft e.V.“

Der Grad der Verbindungen werde vom Innenministerium „stetig geprüft und bewertet“. Insgesamt liege die Zahl der Neonazis mit Bezügen zur Kampfsportszene in Thüringen im unteren zweistelligen Bereich, so die Landesregierung.

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Kampfsportvereine in Thüringen als Rückzugsort für Intensivtäter?

Die Linken-Abgeordnete geht von mehr als fünf solcher Kampfsportgruppen aus. Außerdem erkundigte sie sich nach Erkenntnissen zu den Verstrickungen von „Knockout51“ und der rechtsextremen Partei NPD. Die Gruppe führe nach eigenen Abgaben Kampfsporttrainings im „Flieder Volkshaus“ der NPD in Eisenach durch.

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Katharina König-Preuss, die als Teil des NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags zur Aufklärung der NSU-Morde beigetragen hat, sieht darin eine Gefahr für die Gesellschaft: „Die Eisenacher NPD-Zentrale ist ein Rückzugsort für Neonazi-Intensivstraftäter. Hier sind nicht nur rechte Hassprediger am Werk, die Immobilie wird zunehmend zum Unterschlupf für Gewalttäter und Neonazi-Kampfsportler“, erklärte sie.

Straftäter in Kampfsportgruppe „Knockout51“

Auch das Innenministerium hat die Gruppe im Auge. Seit 2015 seien „Knockout51“-Mitglieder durch Körperverletzungen, Sachbeschädigungen sowie Verstößen gegen das Waffen-, Sprengstoff- und Versammlungsgesetz aufgefallen.

Im niedersächsischen Braunschweig schlägt derzeit ein Fall bei McFit hohe Wellen. In einem der Studios der Fitnesskette soll ein stadtbekannter Neonazi trainieren. (ak mit dpa)