Hollywood in Mitteldeutschland? Schon oft diente Thüringen als Kulisse für große Kinoproduktionen.
Meist handelt es sich zwar um deutsche Filme, doch auch bei einigen internationale Produktionen fiel die Wahl des Drehorts auf Thüringen. Wir haben für dich die bekanntesten Filme zusammengetragen, die im Freistaat gedreht wurden – und vielleicht erkennst du ja den ein oder anderen Schauplatz beim Anschauen wieder.
Thüringen: Kulisse für deutsche Geschichte
Vor allem die Macher von Historienfilmen freuen sich immer wieder über die gut erhaltenen Altstädte in Thüringen. Zwei Biopics über die bedeutenden deutschen Dichter Friedrich Schiller (1759 – 1805) und Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), die große Teile ihres Lebens in Thüringen verbrachten und beide in Weimar verstarben, nutzten diesen Vorteil für sich. „Goethe!“ wurde im Herbst 2009 unter anderem in Creuzburg gedreht, das romantische Schiller-Drama „Die geliebten Schwestern“ drei Jahre später in Tautenhain, Orlamünde, Rudolstadt, Altenburg und Weimar.
Auch Reformator Martin Luther (1483 – 1546) verbrachte einige seiner wichtigsten Lebensstationen in Thüringen. Im Freistaat wurde er Mönch, studierte, übersetzte die Bibel ins Deutsche und verfasste die Schmalkaldischen Artikel, die wichtigste Grundlage des evangelisch-lutherischen Glaubens. Kein Wunder also, dass die internationale Großproduktion „Luther“ (2003) mit Joseph Fiennes, Bruno Ganz und Uwe Ochsenknecht in Thüringen gedreht wurde – in Heldburg, Ummerstadt und Seßlach sowie auf Schloss Hohenstein in Ahorn und auf der Veste Coburg an der Grenze zu Bayern.
Doch auch für Inszenierungen modernerer Geschichte eignet sich der Freistaat: Michael „Bully“ Herbig drehte im Herbst 2017 sein DDR-Fluchtdrama „Ballon“ in Lehesten und Mödlareuth.
Hollywood im Freistaat: Von „Fluch der Karibik“ bis „Game of Thrones“
Der Luther-Kinofilm markiert jedoch nicht den einzigen Fall, in dem große internationale Kinoproduktionen für die Dreharbeiten nach Thüringen reisten. Auch die internationale Bestseller-Verfilmung „Der Medicus“ mit Oscar-Preisträger Ben Kingsley und Elyas M’Barek nutzte die Burgruine Hanstein in Bornhagen sowie Heilbad Heiligenstadt als Kulisse für seine mittelalterliche Handlung.
„Fluch der Karibik“-Regisseur Gore Verbinski drehte seinen Psycho-Horrorthriller „A Cure for Wellness“ im Spätsommer 2015 zum Teil in Oberhof und Zella-Mehlis. Nur rund 85 Kilometer entfernt in Lehesten fanden 2018 die Dreharbeiten für die actionreiche Stieg-Larsson-Adaption „Verschwörung“ statt.
Sogar einige Stars aus der Erfolgsserie „Game of Thrones“ standen im Sommer 2015 in Thüringen vor der Kamera. Für den düsteren Mystery-Thriller „Brimstone: Erlöse uns von dem Bösen“ mit Kit Harrington und Carice van Houten rollten die Kameras zehn Tage lang in und um Mühlhausen.
Kinder- und Jungendkino made in Thüringen
Für Adaptionen beliebter Kinder- und Jugendbücher nutzen Filmemacher hierzulande ebenfalls oft Drehorte in Thüringen. Die Klassiker-Verfilmung „Tom Sawyer“ entstand 2010 beispielsweise in Saalfeld, Schweina und Ruhla. Und Ottfried Preußlers „Die kleine Hexe“ wurde 2016 in Erfurt, Heldrungen und Kloster Veßra neu aufgelegt.
Sogar bei den Dreharbeiten für die Neuverfilmung von „Heidi“ konnte Thüringen im Jahr 2015 aushelfen – das historische Frankfurt wurde in Quedlinburg, Halberstadt und Altenburg wieder zum Leben erweckt.
Der erfolgreiche Jugendbuchreihe „Liebe geht durch alle Zeiten“ von Kerstin Gier verkaufte sich gedruckt bereits millionenfach.
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Die Verfilmungen der drei romantischen Zeitreise-Abenteuer „Rubinrot“, „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ wurden von 2012 bis 2015 ausschließlich in Thüringen gedreht – in Mühlhausen, Eisenach, Weimar und Waltershausen. (at)