Die Stimmung wird rauer im Bundestagswahlkampf. In Thüringen bekommen einige Parteien das mehr zu spüren als andere.
Eine Partei spricht von Hunderten zerstörten oder geklauten Plakaten in Thüringen. So viel wie nie zuvor. Aber das ist nicht das Einzige, womit die Wahlkämpfer sich herumschlagen müssen.
Bundestagswahl Thüringen: Störaktionen bei Wahlkampfauftritten
In einer dpa-Umfrage sagten etwa die Grünen, dass das Ausmaß der täglichen Beschädigungen größer sei als jemals zuvor. Das behindere den Wahlkampf deutlich.
Einige Mitglieder hätten auch Übergriffe beim Plakatieren gemeldet, außerdem habe es Störaktionen bei Wahlkampfauftritten gegeben.
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Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
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„Solche Taten haben zum Ziel, dass wir keine Präsenz zeigen können und stellen Angriffe auf unsere Demokratie dar“, sagte Landesgeschäftsführer Michael Kost.
Dutzende Plakate zerstört – Großflächen beschmiert
Auch die Linke berichtete pro Landkreis von teils Dutzenden zerstörten Plakaten und beschmierten Großflächen. Plakate seien teils mit Hakenkreuzen und dem Wort „Volksverräter“ beschmiert worden. Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen seien Mitglieder auch am Infostand bedrängt worden, woraufhin die Polizei hinzugezogen worden sei. In Sömmerda seien alle Großplakate beschmiert, zerstört oder umgeworfen worden.
Die CDU berichtete ebenfalls von landesweiten Zerstörungen, allerdings sei das Niveau in etwa gleich geblieben. Es gebe aber lokale Hotspots wie beispielsweise Jena, wo Plakate auch im Zentrum abgerissen würden. Tätliche Angriffe auf Wahlkämpfer habe es bislang nicht gegeben.
Als Armin Laschet beim Auftritt in Erfurt bedrängt wurde, habe er das souverän gemeistert, sagte ein Sprecher. „Das zeigt, dass Deeskalation funktioniert.“
„Ungutes Niveau“ im Freistaat
Auch die SPD beobachtete keine Zunahme der Zerstörungen Bei dem Thema habe sich über die Jahre eine „ungutes Niveau“ eingependelt, sagte Landesgeschäftsführerin Anja Zachow. „Wir preisen das immer schon ein, dass man nachhängen und nachkleben muss.“
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Im Kontakt auf der Straße beobachtet sie sogar eine Entspannung: „Da hatten wir im letzten Landtagswahlkampf deutlich mehr Pöbeleien.„ Die gesellschaftliche Stimmung gegenüber der SPD habe sich gebessert. FDP und AfD ließen eine dpa-Anfrage zu dem Thema unbeantwortet. (dpa, bp)