Erfurt.
Die vierte Corona-Welle ist in Thüringen in vollem Gange – während viele Thüringer nichts mehr von dem Thema hören möchten, sorgen sich ebenso viele um die Zukunft.
Auch und vor allem die Gastronomen in Thüringen leiden unter der Pandemie . Ein Aspekt macht ihnen dabei aktuell besonders zu schaffen.
Thüringen: Gastronomen fürchten vor der nächsten Welle
Denn in Thüringen werden vielerorts coronabedingt Weihnachtsfeiern abgesagt. In 94,4 Prozent der knapp 400 befragten Gastronomiebetriebe gingen laut einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Thüringen zuletzt Absagen von Weihnachtsfeiern ein.
91,6 Prozent der befragten Betriebe beklagten sich außerdem über Stornierungen von Veranstaltungen und Tagungen im Zusammenhang mit den steigenden Inzidenzen. Nur in 6,2 Prozent der Restaurants, Bars und Hotels im Freistaat blieben die Reservierungsbücher der Dehoga-Umfrage zufolge bisher unberührt.
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Gefragt nach den Gründen für die Stornierungen gaben die Häuser dem Thüringer Dehoga-Geschäftsführer Dirk Ellinger zufolge vor allem die Infektionslage und die neu eingeführten, in ganz Thüringen geltenden 2G-Regelungen an. Diese pulverisiere das Weihnachtsgeschäft.
„Bei mir laufen seit Tagen die Telefone heiß – sehr heiß“, sagte Ellinger. Gerade das Weihnachtsgeschäft mache für manche Betriebe in der Regel bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes aus. Auch – oder gerade – bei dem eh schon verhaltenen Buchungswillen dieses Jahr sei das Ergebnis einschneidend.
Das Gesundheitsministerium hatte den Verwaltungen von Landkreisen und kreisfreien Städten vergangene Woche eine Muster-Allgemeinverfügung zugestellt, mit der diese die 2G-Regelung (geimpft oder genesen) unter anderem für Veranstaltungen, die Gastronomie und verschiedene Freizeitbereiche vor Ort umsetzen sollen.
2G gilt für deren Kunden. Beschäftigte in den Bereichen, die nicht gegen Covid-19 geimpft oder davon genesen sind, können dort weiterhin arbeiten, brauchen aber einen PCR-Test oder einen qualitativ vergleichbaren Test.
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Die Branche werde „mal wieder in volle Mitleidenschaft gezogen“, kritisierte Ellinger. Auch nach knapp zwei Jahren nach dem Ausbruch von Corona gebe es keinen adäquaten Plan für die Gastronomie. Neben den dringend erforderlichen Überbrückungshilfen müsse der Staat auch weitere Anliegen zum Alltag in den Betrieben bearbeiten.
Etwa, wenn es um die PCR-Tests der Angestellten geht. Wer für die Kosten aufkommen muss und wie es mit dem Zeitraum gestellt ist, bliebe weiterhin undurchsichitg. (neb mit dpa)