Eisenach.
Auf eine Silvestertradition haben die Menschen in Eisenach in diesem Jahr weitgehend verzichten müssen: Das große Feuerwerk.
Zum Glück gibt es noch weitere Bräuche, die das Fest zum Jahresende in Eisenach begleiten. Einen davon hat eine Frau bei Facebook geteilt – und wird dafür jetzt gefeiert.
Eisenach feiert jetzt diese Silvestertradition
Kein Wunder, es handelt sich um eine sehr schmackhafte Tradition. „Schon in meiner Kindheit als Eisenacher Mädel war es Brauch“, schreibt Doro: Mittags kam am letzten Tag des Jahres immer Linsensuppe auf den Tisch.
Aus dieser schönen Erinnerung hat sie eine Kurzgeschichte verfasst. Und die beginnt so: „Jedes Jahr am 31. Dezember versammeln sich alle Einwohner im Dorfgasthof zum großen Silvesterschmaus. Der Wirt hat bereits in einem großen Holzbottich herzhafte Linsensuppe zubereitet“, schreibt sie in der Eisenach-Gruppe bei Facebook.
Eisenach: Das steckt hinter dem beliebten Brauch
Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Doch wozu das Ganze? „Das Gericht, so der Brauch, soll Reichtum und Glück bescheren. Je mehr davon verzehrt wird, desto größer wird der Geldsegen im neuen Jahr“, erklärt Doro in der Kurzgeschichte.
„Wer wird diesmal der Sieger sein? Argwöhnisch schaute jeder der Anwesenden auf Michel und wünschte insgeheim, dass er es nicht schon wieder sein wird, denn er besitzt eh schon das größte Haus im Ort. Die heiße Schlacht beginnt…“, geht es weiter im Text.
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Weitere Silvester-Traditionen:
- Keinen Fisch essen: „Silvester“ erhielt seinen Namen nach Papst Silvester I. Er hatte den Ruf, dass Ungläubige an seinem Todestag – dem 31. Dezember – an einer Fischgräte ersticken.
- Keine Arbeit am letzten Tag des Jahres: Vor allem Wäsche waschen soll böse Geister aus ihren Verstecken locken
- Feuerwerk: Die laute Knallerei soll böse Geister vertreiben
- Keine Gänse verärgern: Das Glück fliegt ansonsten mit der Gans weg
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Ein Text, der ankommt. Und eine schmackhafte Tradition, die der Facebook-Gruppe zufolge viele Eisenacher kennen.
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Bei Doro kam am Nachmittag dazu noch Süßes auf den Tisch: „Und zum Kaffee gab es Pfannkuchen (Berliner), die wurden vorher mit Zettelchen und selbst gemachten lustigen Sprüchen gespickt, die jeder dann vorgelesen hat. Und einer wurde mit Senf gefüllt, wehe wer den erwischte.“
Linsensuppe und gute Wünsche – mit so guten Vorzeichen kann im neuen Jahr fast nichts mehr schief gehen! (vh)