Gera.
Sie suchten Schutz und Hilfe – und bekamen das Gegenteil. Jahrelang.
Am Montagvormittag sollte in Gera eigentlich ein Prozess, bei dem widerliche Details ans Licht kommen sollten. Es geht um sexuellen Missbrauch in einer Kinder-Einrichtung.
Gera: Missbrauch statt Schutz
Angeklagt ist ausgerechnet der ehemalige Geschäftsführer einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung. Weil er über Jahre hinweg Mädchen in seiner Obhut sexuell missbraucht haben soll, sollte er sich eigentlich ab Montag vor dem Landgericht Gera verantworten.
+++ Mühlhausen: Frau hält ein Auto an – was sie beobachtet hat, ist kaum zu glauben +++
Die Staatsanwaltschaft wirft dem mittlerweile 60-jährigen Angeklagten vor, zahlreiche Fotos vom Intimbereich eines schlafenden zehnjährigen Mädchens angefertigt zu haben, welches sich in Obhut der Einrichtung befand.
—————
Mehr Thüringen-News:
—————
Zudem wirft die Anklage dem Mann zu Last, mehrere Fotos vom Intimbereich eines weiteren minderjährigen Mädchens gemacht und dieses auch im Innenschenkelbereich berührt zu haben.
Prozess in Gera wohl teils nicht öffentlich
Der zur Tatzeit 57-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft. Der geplante Prozess-Auftakt wurde am Montag spontan verschoben. Die Richterin sei kurzfristig erkrankt, teilte das Gericht mit. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest.
Insgesamt sind vorerst neun Verhandlungstage bis Mitte Februar vor der Jugendschutzkammer geplant. Möglicherweise wird die Öffentlichkeit zum Schutz der Opfer teilweise von der Verhandlung ausgeschlossen. (dpa/ck)