Gera.
Es gibt unzählige Hochzeits-Traditionen – auch in Gera: Über Reis werfen bis Baumstamm-Sägen ist alles dabei.
Doch nicht jeder Brauch ist ganz ungefährlich – vor allem Tiere leiden unter einigen von ihnen. Eine Tierschützerin berichtet der „Ostthüringer Zeitung“ (OTZ) über ihr einschneidendes Erlebnis in Gera.
Gera: DIESE Tradition stößt auf Kontroverse
Seit langer Zeit werden bei Hochzeiten für die Frischvermählten auch in Gera weiße Tauben fliegen gelassen. Die Tiere stehen symbolisch für viele Wünsche des Brautpaares – zum Beispiel Fruchtbarkeit, Liebe und Monogamie.
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Das sind beliebte Hochzeitstraditionen:
- Torte anschneiden
- Brautstrauß werfen
- Über die Schwelle tragen
- Reis werfen
- Cent im Brautschuh
- Poltern
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Doch des eines Freud, ist des anderen Leid. Das sieht auch Monika Wermke aus Gera so. Vor wenigen Tagen fand sie eine Hochzeitstaube – völlig abgemagert und schwach. Wie sie der „OTZ“ erzählt, brachte sie das Turteltäubchen in eine Praxis, in der sich um das Fundtier gekümmert wurde.
Von Tierheim-Chefin Bärbel Zimmer erfuhr Wermke, dass die Tauben Rassetiere sind, die auf Schönheit gezüchtet werden. Wie ein Hobby-Züchter auf Nachfrage von Thüringen24 bestätigte, werden die Vögel auf Orientierungsflüge trainiert, so dass sie immer wieder zu ihrem Gehege zurückfinden. Doch das hat die Taube aus Gera nicht geschafft.
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Gera: DARAUF musst du bei der Tauben-Tradition achten
„Es ist eine elende Tierquälerei“, so Wermke. „Da sie Fütterungen gewohnt sind, befinden sie sich nicht in der Lage, sich draußen zu ernähren und finden oft auch nicht in ihren Taubenschlag zurück, sind also orientierungslos und sitzen dann irgendwo ausgesetzt herum, wo sie, erschöpft, ein leichtes Opfer für Beutegreifer werden.“
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Wer nicht auf die Hochzeits-Tauben verzichten möchte, sollte sich bei der Suche Zeit lassen. Vor allem ist es laut der Tierschützerin wichtig, dass die Besitzer während der Zeremonie anwesend sind. „Der steht dann zehn Meter weiter mit einer Box, in die die Taube gleich nach der Zeremonie fliegen kann und wieder sicher ist.“
Für das Turteltäubchen aus Gera gab es dennoch ein kleines Happy End. Bei der „Ostthüringer Zeitung“ liest du, wie es ihr geht. (mbe)