Gotha.
Bier-Schock in Gotha!
Rund 200 Jobs stehen bei Oettinger in Gotha nun auf der Kippe, weil das Unternehmen den Standort bis Ende des Jahres 2022 teilweise schließen möchte. Die Gewerkschaft kritisiert das scharf!
Gotha: Oettinger investierte zuvor 2,5 Millionen Euro in die Dosenanlage
Seit 30 Jahren braut Oettinger am Standort Gotha sein Bier. Damit soll bald Schluss sein. Zum Jahresende will die Brauerei ihren Standort in Gotha quasi aufgeben. Fast 200 Mitarbeiter müssen damit um ihre Jobs fürchten, nur 24 Angestellte sollen laut „MDR Thüringen“ bleiben dürfen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Oettinger in Gotha unter anderem die Dosenanlage modernisiert und die Lagerhalle saniert.
Oettinger-Chefin Pia Kollmer begründete den Schritt so: „Die derzeitige Situation ist sowohl für die Belegschaft als auch für die Gesellschafterinnen und Geschäftsführer schwierig und herausfordernd. Wir sind aber davon überzeugt, dass wir eine erfolgreiche Zukunft unseres Unternehmens nur dann gestalten können, wenn wir uns jetzt gemeinsam auf unsere Stärken konzentrieren.“
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Hier braut Oettinger:
- Braunschweig
- Gotha
- Mönchengladbach
- Oettingen
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Auf Nachfrage hieß es dann noch: Im Nordosten und Osten Deutschlands habe man den niedrigsten Marktanteil, sehr weite Lieferwege, schlechte Logistikauslastung und eine schlechte Anlagenauslastung. Vor diesem Hintergrund lasse sich der Standort nicht wirtschaftlich betreiben.
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„Wir haben mit allerlei Maßnahmen gegen die Schließung gekämpft. Doch es war unmöglich, den Standort Gotha in den vergangenen Jahren in die schwarzen Zahlen zu bringen. Die Entscheidung, Gotha teilzuschließen, schmerzt uns nichtsdestotrotz genauso wie jede einzelne Mitarbeiterin und jeden einzelnen Mitarbeiter.“
Gotha: Gewerkschaft und Linke kritisieren Oettingers Entscheidung
„Wir fordern das Management auf, zusammen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft nach Lösungen zu suchen, um eine Schließung abzuwenden“, so die Gewerkschaft NGG. Übrigens fallen auch am Standort Braunschweig ein paar Stellen weg, wie unser Schwesterportal News38 berichtet.
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Auch der Thüringer Linken-Politiker Sascha Bilay hat kein Verständnis für diese Entscheidung: „Die angekündigte Schließung der Oettinger Brauerei in Gotha ist aus wirtschaftlichen, umweltpolitischen und betrieblichen Gründen durch nichts gerechtfertigt. Der Standort arbeitet profitabel. Die in Bayern ansässige Konzernspitze will lediglich durch Einwegprodukte noch mehr Gewinne machen.“
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Oettinger Gotha: Bodo Ramelow legt nach
Am Nachmittag äußerte sich auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. In einem Tweet spricht er von einem unglaublichen Skandal.
Oettinger sei eine gut geführte Firma mit über 220 tariflich bezahlten guten Arbeitsplätzen, wirtschaftlich solide mit schwarzen Zahlen und auf Mehrweg-Basis. „Nun will man mit Einweg mehr Rendite erwirtschaften und den Betrieb und die Umwelt zerstören“, schrieb er. (ali/red)