Erfurt/Weimar.
Viel Blaulicht am Donnerstagmorgen einigen Städten in Thüringen! Darunter Erfurt, Weimar und Eisenach.
In einer bundesweiten Razzia ist die Polizei gegen organisierte Kriminalität vorgegangen. Es geht um Drogenhandel, Geldwäsche und Verstöße gegen das Waffengesetz. Die Polizei war dabei in Thüringen, Schleswig-Holstein und in Berlin im Einsatz.
Thüringen: Durchsuchungen in vielen Städten im Freistaat
Die Ermittlungen richteten sich dabei gegen insgesamt 10 Beschuldigte, berichtet die Polizei. Dabei wurden 26 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. In Thüringen konzentrierte sich der Einsatz auf die Städte Erfurt, Eisenach, Gotha Weimar sowie auf die Kreise Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Orla und Schmalkalden-Meiningen.
Gegen fünf Beschuldigte liegen Haftbefehle vor. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um deutsche Staatsangehörige im Alter zwischen 26 und 48 Jahren. Die Polizei hoffte, in den Durchsuchungen auf Beweismittel zu treffen. Informationen des „MDR-Thüringen“ zufolge richtetete sich die Razzia gegen die Neonazi-Szene im Freistaat.
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Neben Großrazzia noch weitere Durchsuchungsmaßnahmen in Thüringen
Neben der Großrazzia führte die Kriminalpolizei in Saalfeld noch eigene Durchsuchungsmaßnahmen durch. Dabei geht es um ein Ermittlungsverfahren im Rahmen von bandenmäßigen Drogenhandels. Bei zwei Beschuldigten (einem Serben und einem Deutschen) sollen dabei im laufe des Tages noch die Handschellen klicken.
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Mehr als 500 Beamte sind am Donnerstagmorgen im Einsatz. Neben dem Landeskriminalamt Thüringen beteiligen sich auch das Zollfahndungsamt Dresden, die gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift sowie die Staatsanwaltschaft Gera an den Ermittlungen.
Polizei stellt mehrere Beweismittel in Thüringen sicher
Um etwa 7 Uhr morgens hatten die Beamten nach eigenen Angaben bereits 21 Durchsuchungsobjekte betreten. Der Schwerpunkt der Ermittlungen liege dabei in Saalfeld, hieß es. Sieben mal klickten am Donnerstagmorgen schon die Handschellen. Außerdem wurden einige Beweise sichergestellt, darunter Handys (und so genannte „Kryptohandys“), Bargeld, hochwertige Autos, PCs und Tablets, Speichermedien (wie zum Beispiel Festplatten), Drogen, zwei Schreckschusswaffen sowie eine vermutlich „scharfe“ Pistole.
Schlag gegen die Neonazi-Szene in Thüringen
Wenig später sprach dann auch die Polizei davon, dass die Beschuldigten „Bezüge zur rechten Szene“ hätten. Demnach wurden am Donnerstagmorgen mehrere Personen in Erfurt, Saalfeld und im Saale-Orla-Kreis festgenommen. Sie alle sollen jetzt einem Richter vorgeführt werden.
Mit den Razzien gegen Rechtsextreme und im Drogenmilieu ist die Szene nach Einschätzung von Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) nachhaltig getroffen worden. Es handle sich um eine „sehr, sehr radikale und gewalttätige Ausprägung des Rechtsextremismus“, sagte Maier am Donnerstag in Erfurt. Dass auch drei scharfe Waffen gefunden wurden, deute darauf hin, „dass wir das Thema Terrorismus hier nicht ausklammern dürfen“.
Maier sprach zudem von einem „Wirkungstreffer“ gegen Rechtsextremismus und organisierte Kriminalität in Thüringen und einem nachhaltigen Schlag gegen die Szene. (bp/dpa)