Die Zahl der Wolfs- und Hunderisse im Thüringer Wald steigt.
Nun ruft der Naturschutzbund Thüringen zum Handeln auf und erklärt, wie bei der Bestandshaltung der Weidetiere im Thüringer Wald umgegangen werden muss.
Thüringer Wald: „Jagd auf Wölfe ersetzt keinen Herdenschutz“
Der Naturschutzbund (NABU) Thüringen informiert in einer aktuellen Pressemitteilung über den aktuellen Stand der Wolfs- und Hunderisse und macht deutlich, dass akuter Handlungsbedarf herrscht.
In den vergangenen Monaten sei es laut NABU im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und im Wartburgkreis wiederholt zu Rissen an Weidetieren gekommen. Jetzt sollen Herdenschutzmaßnahmen präventiv umgesetzt werden. Dabei müsse sich auf die Rückkehr der Wölfe eingestellt werden, erklärte ein Sprecher des NABU.
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Das ist der Thüringer Wald:
- Höchster Gipfel: Großer Beerberg (982,9 Meter)
- Fläche: 982,62 Quadratkilometer
- Das Gebirge ist als „Naturpark Thüringer Wald“ unter Naturschutz gestellt.
- Er ist eine beliebte Kulisse für Filme („Die Goldene Gans“, „Tom Sawyer“, „Hänsel und Gretel“)
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Der NABU will aber nicht, dass der Wolf in das Jagdrecht aufgenommen wird. Stattdessen soll nach einem „Managementplan“ des Freistaates Thüringen gehandelt werden. Denn eine Jagd auf Wölfe ersetzte keinen Herdenschutz. Immer wieder würden nach der Jagd neue Wölfe nachkommen, erklärte Silvester Tamás vom Naturschutzbund. Eine vorsorgliche Jagd auf Wölfe sei zudem nicht vereinbar mit den klar geregelten Schutzverpflichtungen.
Thüringer Wald: „Es muss nicht erst zu Rissen kommen“
Der Managementplan weist ein Paket an präventiven Maßnahmen auf. So wird zum Beispiel über die Anschaffung von Herdenschutzzäunen und Schutzhunden informiert.
Ungeschützte Tiere seien leichte Beute für Wölfe, an die sich die wilden Tiere gewöhnen würden. Man will es deshalb gar nicht erst zu Rissen kommen lassen, erklärte der NABU-Sprecher. Weidetierhalter tragen hier die meiste Verantwortung. Sie können, wenn sie jetzt nicht handeln, das Problem weiter verstärken.
Thüringer Wald: Freistaat fördert die Schutzmaßnahmen
Deshalb wendet sich der NABU insbesondere an die Weidetierhalter und weist auf die Förderprogramme des Freistaates hin. Das Land fördere notwendige Herdenschutzmaßnahmen bis zu 100 Prozent, erklärt der Naturschutzbund.
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So werden neben der Anschaffung von Schutzzäunen und Herdenschutzhunden mittlerweile auch der Arbeitsaufwand und die Unterhaltskosten vom Staat bezahlt. Die Weidetierhalter müssten sich an die Rückkehr der Wölfe gewöhnen und nun früh Maßnahmen gegen die Weidentierrisse durchführen. (msk)