Es ist nicht das erste Mal, dass das Team des Kyffhäuser-Denkmals (Thüringen) auf Spurensuche geht. Dennoch ist dieser Fall ein ganz Besonderer. Über 1.300 Menschen haben bereits auf den Aufruf der Verwaltung reagiert, liefern Hinweise oder gehen ihrerseits den Indizien nach.

Denn ein verlorener Ehering sucht seinen Besitzer. Irgendwo rund um das Kyffhäuser-Denkmal in Thüringen muss das Schmuckstück von seinem Finger gerutscht sein. Weißt du, wem der goldene Ring gehören könnte?

Thüringen: Denkmalmitarbeiter suchen Ringbesitzer

„G.H. 30.05.70“ zeigt die Gravur im inneren des goldenen Eherings mit dem blauen Edelstein, den ein ehrlicher Finder bei der Verwaltung des Kyffhäuser Denkmals abgegeben hat. Über 50 Jahre muss die Hochzeit des Paares bereits zurückliegen, wenn es sich bei dem Datum tatsächlich um den einen Tag handeln sollte.

Viel mehr ist über den Ring nicht bekannt. Das Team des Kyffhäuser-Denkmals hofft auf die Mithilfe von Mitarbeitern aus Standesämtern. Doch auch in den sozialen Netzwerken häufen sich die Vermutungen.

Thüringen: Herkunft unbekannt

Zum einen sei der 30.05.1970 ein Samstag gewesen, „so ist es eher unwahrscheinlich, dass es sich um eine standesamtliche Trauung handelt“, gibt eine findige Frau zu bedenken. Doch in der DDR seien auch samstags standesamtliche Trauungen durchgeführt worden, erklärt eine andere. Ob der Ring allerdings aus der DDR stammt, ist nicht klar.

Eine andere Hobbydetektivin vermutet den Ursprung des Ringes eher aus einem der westlichen Bundesländer. Eheringe mit Stein seien für die damalige DDR ungewöhnlich. Allerdings sei auch nicht auszuschließen, dass der schlichte Ring nach dem Tod eines Ehepartners zu einem Witwenring mit Stein umgearbeitet wurde.

Doch anhand der Fernanalysen kann kein klares Urteil über den Ring getroffen werden. „Die Trauer über den Verlust war sicher unermesslich“, bekundet eine Frau ihr Mitleid mit der Person, die ihren Ring dort verloren hat. Stattdessen wünschen viele Menschen in den Kommentaren „Viel Glück“ und drücken die Daumen. Ihrerseits erzählen sie von eigenen glücklichen Zufällen, die den verloren geglaubten Schatz wieder zurückgebracht hätten.

Thüringen: Nicht das erste Mal

Auch der zuständige Mitarbeiter des Kyffhäuser Denkmals hat schon so einige Funde an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgeben können, erzählt er im Gespräch mit Thüringen24. Sein skurrilster Fund sei eine Zahnspange gewesen. Nach der Stärkung im angrenzenden Restaurant habe ein Kind seine Spange in eine Serviette eingepackt und diese aus Versehen im Müll entsorgt. Als er später einen verzweifelten Anruf der Mutter erhielt, durchsuchte ein anderer Mitarbeiter einen acht Kubikmeter großen Container nach der Spange und konnte sie tatsächlich finden.

Nun hofft der Mitarbeiter des Denkmals auch die Besitzer des Ringes ausfindig machen zu können. Hast du den Ring schon einmal gesehen? Dann kannst du dich unter der (034651)2780 telefonisch oder unter info@kyffhaeuser-denkmal.de per Mail an die Mitarbeiter wenden.