„Dope“, „Mary Jane“, „Gras“ – für Cannabis gibt es viele Bezeichnungen und spätestens seit die Bundesregierung den Eigenanbau der berühmt-berüchtigten Pflanze in Deutschland legalisieren will, sind „Ganja“ und „Pot“ in aller Munde. Doch nicht nur in Thüringen bleiben noch viele Fragen offen.
Ganz im Gegenteil. Nachdem sich die Bundesregierung auf die Eckpunkte der Gesetzesvorlage geeinigt hat, kommen eher noch Fragen auf. Während andere schon fleißig „Cannabis-Social Clubs“ in Thüringen gründen, fragen sich andere immer noch: „Was ist eigentlich dieses 420?“. Wir bringen etwas Licht ins Dunkel.
Kiffen in Thüringen: Cannabis-Social Clubs auf dem Vormarsch
Also fangen wir mal an: Grundlage ist der Gesetzesentwurf, der wie folgt lautet:
„Erwachsene sollen künftig Cannabis in bestimmten Mengen privat oder in nicht-gewinnorientierten Vereinigungen anbauen dürfen sowie im Rahmen eines regionalen Modellvorhabens in lizenzierten Fachgeschäften erhalten können.“
Bundesministerium für Gesundheit
Die sogenannten Cannabis-Social Clubs (CSC) erfüllen genau diese Forderungen. Sie sind Vereine, die professionell Cannabis anbauen und die wirkungsvollen Blüten dann an ihre Mitglieder verkaufen – ohne dabei Gewinn zu machen. „Es geht dabei um den Heimgebrauch“, erklärt Friedemann Söffing vom Deutschen Hanfverband Thüringen im Gespräch mit Thüringen24. Die CSC’s bieten keinen gemeinsamen Ort zum Konsumieren. „Ich denke dafür wird es später Restaurants und Bars geben – so wie beim Alkohol auch“, vermutet Söffing.
Tatsächlich ist die Nachfrage nach den Cannabis-Social Clubs hoch. Genaue Zahlen können natürlich noch nicht genannt werden. Aber in vielen Städten werden gerade fleißig Vereine gegründet. Darunter auch Weimar. „Wir stehen ganz kurz davor“, kommentiert Söffing. Auch viele interessierte Mitglieder gebe es schon.
Kiffen in Thüringen soll enttabuisiert werden
Ähnlich sieht es in Nordhausen und in Gera aus. Die Gerschen haben für ihren Cannabis-Social Club sogar schon einen Vereinsvorstand. Und in Erfurt? „Ich hab noch von keiner konkreten Gruppe gehört“, sagt Söffing, „Es halten sich viele noch bedeckt“. Doch er ist sich sicher, dass es gleich mehrere CSC’s in Erfurt und auch anderen Thüringer Städten geben wird. Denn die Vereine dürfen maximal 500 Mitglieder zählen.
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Apropos Erfurt. In der Landeshauptstadt geht es am 6. Mai noch einmal heiß her. Dann treffen sich alle Cannabis-Freunde zum sogenannten Global Marijuana March am Bahnhof. 13 Uhr geht es los. „Es geht darum laut zu sein – für die Legalisierung und auch ein Gesicht zu zeigen“, erklärt Söffing. Cannabis solle enttabuisiert werden. In Singapur würden zum Beispiel immer noch Menschen wegen des Handels und Mitführens von Drogen zum Tode verurteilt.
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Und wenn du dich immer noch fragst, was „420“ bedeuten soll: Eine Gruppe von Studenten traf sich im Jahr 1971 an der San Rafael Highschool in Kalifornien regelmäßig um 16.20 Uhr zum Kiffen. Aus dem Code 420 wurde schnell ein weltweites Phänomen.