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Thüringen: Giftiger Käfer auf dem Vormarsch – worauf du achten solltest

Der Ölkäfer meldet sich in Thüringen zurück. Hier sorgt er für große Verunsicherung. Thüringen24 klärt auf.

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Ein kleiner Käfer krabbelt sich langsam in die Schlagzeilen. Auch in Thüringen.

Wegen des giftigen Käfers wurde zuletzt ein Schulgarten in Königsee in Thüringen gesperrt. Auch ein Spielplatz in Martinfeld war seinetwegen wochenlang dicht.

Auch Hunde-Besitzer sind alarmiert. Ein Käfer-Experte mahnt aber zur Besonnenheit. Hier kommen die Einzelheiten.

Thüringen: Ölkäfer-Alarm! Sein Gift tut weh

Wir reden vom Ölkäfer (Meloe). Derzeit schlüpfen die Käfer auch in Thüringen. Die Schlüpfzeit ist immer zwischen März und Mai. Sie leben an sandigen und offenen Stellen, wo Bienen in der Nähe sind. Bienen sind für die Käfer ein „Flugtaxi“. Ziemlich irre. Aber das ist ein anderes Thema… In sich haben sie den Käfer-Stoff „Cantharidin“ – kommt der mit Haut in Kontakt, bilden sich Rötungen und Blasen. Anders als viele glauben, versprühen die Käfer das Gift nicht, vielmehr tröpfelt es bei stärkerer Berührung aus ihren Gelenken.

+++ Touristen müssen höllisch aufpassen – giftige Gefahr droht +++

In Thüringen seien elf Arten der bedrohten Gattung Meloe bekannt, sagte Nils Fröhlich vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz zu Thüringen24. Einige seien aber schon ausgestorben. Der Sprecher betont, dass Ölkäfer als hochgefährdete, besonders schützenswerte Artengruppe gelten. Daher solle man auch immer respektvoll mit ihnen umgehen: „Für den Naturfreund ist klar, dass die interessanten Tiere – vielleicht auch in dem Wissen um ihre interessante Lebensweise und die Seltenheit der meisten Thüringer Arten – am besten einfach in Ruhe gelassen werden.“

Und mehr noch: „Die meisten Arten sind so selten, dass sie auch von Spezialisten kaum einmal entdeckt werden“, so Fröhlich. Nur eine Art sei in jüngster Zeit lokal häufiger zu entdecken und falle damit auch gelegentlich auf: der schwarzblaue Ölkäfer. Ob dessen Häufung mit den höheren Temperaturen zu tun hat, sei noch offen. Jedenfalls fänden sich die Käfer nicht nur auf Trocken-Rasen und anderen Natur-Biotopen, sondern auch in Grün-Anlagen und Gärten. „Dies ist in einer Zeit der Arten-Verluste eine positive Entwicklung. Punktuell kommt es sogar zu recht hohen Dichten, dort kann man bei einem Spaziergang gelegentlich ein Dutzend der Tiere beobachten“, so Fröhlich.

Thüringen: Hier lebt der Ölkäfer

„Hotspots“ in Thüringen seien Muschel-Kalkgebiete wie bei Jena, auf den Steppen-Rasen im Thüringer Becken oder der Kyffhäuser. Aus großen Landschaften Thüringens, etwa aus Thüringer Wald oder dem Thüringer Schiefergebirge und großen Teilen Ostthüringens seien keine Ölkäfer bekannt, so Fröhlich weiter.

Für ihn sind die Käfer auch Frühlingsboten. Trotz ihres Giftes gehe von den Ölkäfern eigentlich keine besondere Gefahr aus. Übrigens auch nicht für Hunde: „Die Hämolymph-Tropfen, die der Ölkäfer absondert, riechen so unangenehm, dass jeder Hund abgeschreckt wird. Er sucht sodann das Weite. Dasselbe gilt für Katzen“, sagt Fröhlich.

Der schwarzblaue Ölkäfer sondert bei Gefahr ein Sekret ab, das das Gift Cantharidin enthält.
Der schwarzblaue Ölkäfer sondert bei Gefahr ein Sekret ab, das das Gift Cantharidin enthält. Foto: imago images/blickwinkel

Haustier-Besitzer müssten daher in der Regel nicht selbst aktiv einschreiten und ihren Liebling von dem Insekt vertreiben. „Besser ist es jedoch. Denn es kann sich bei dem Ölkäfer auch um ein verletztes oder totes Insekt handeln, dass sich nicht mehr wehrt. Dann sollten Hunde-Besitzer ihr Tier unbedingt von dem Ölkäfer wegziehen.“


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Und wie soll man sich generell verhalten, wenn man einen Ölkäfer entdeckt? Bloß nicht berühren! „Man sollte ihn seiner Wege ziehen lassen. Denn er ist nicht aggressiv und greift somit auch keine Warmblüter an“, so Fröhlich. Wenn man aber doch mit dem Käfer-Gift Kontakt hatte, solle man die Stelle schnell und gründlich abwaschen. „Jedenfalls sollten die infizierten Hände auf keinen Fall mit dem Gesicht oder mit Schleimhäute in Kontant kommen. Insbesondere sollen betroffene Stellen auch nicht in den Mund genommen werden“, warnt Fröhlich.