Langsam aber sicher klettern auch die Temperaturen bei uns in der Region wieder nach oben. Die Sonne lud gerade in den letzten Tagen immer wieder zu einer ausgedehnten Wandertour durch den Thüringer Wald ein.
Ganz ohne Gefahren geht so ein Waldbesuch aber natürlich nicht einher. Den meisten Wanderern im Thüringer Wald dürfte das durchaus bewusst sein und sie treffen entsprechende Schutzvorkehrungen. Immer wieder hört man allerdings auch bei uns in der Region von einer vermeintlichen und kuriosen Gefahr: Maggi-Geruch im Wald! Musst du dich davor in Acht nehmen? Thüringen24 hat für dich nachgefragt.
Thüringer Wald: Vermeintliche Gefahr
Die Logik ist einfach: Der Maggi-Geruch wird von bestimmten Kräutern im Wald abgesondert – und lockt dann bestimmte Wildtiere an. Nämlich Wildschweine. Wenn es im Wald also nach Maggi riecht, könnte es durchaus sein, dass sich die Tiere ganz in der Nähe befinden. Am Mittwoch (3. Mai) berichtete jüngst wieder der Focus von der vermeintlichen Gefahr.
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Aber wie groß ist sie wirklich? Wald-Experte Horst Sproßmann von ThüringenForst läutet erst einmal keine Alarmglocken. „Die Wahrscheinlichkeit von einem Wildtier angegriffen zu werden, dürfte vergleichsweise sehr, sehr gering sein“, erklärt er auf Thüringen24-Anfrage. „Wildschweine sind menschenscheu, einzig eine Wildsau mit Jungen kann instinktiv ihre Frischlinge gegenüber ‚Eindringlingen‘ verteidigen wollen.“ Fälle von konkreten Angriffen von Wildschweinen auf Menschen seien ihm im Thüringer Wald nicht bekannt.
Experte warnt vor Gefahr im Thüringer Wald
Grundsätzlich sei allerdings jeder Waldspaziergang mit Gefahren verbunden, so der Experte weiter. Sproßmann: „Sichtkontakt im Wald mit Wildtieren ist möglich und in der Regel sogar Teil der ‚Erholungswirkung‘ im Wald. Ob man dies problematisieren sollte, sei dahingestellt.“
Dabei gibt es auch im Thüringer Wald durchaus realistische Gefahren für die Gesundheit, die jedem bewusst sein sollten. Sie gehen allerdings nicht von großen Wildtieren aus, sondern von einer deutlich kleineren Bedrohung. Von Zecken. Sproßmann zählt rund 400 Borreliosefälle pro Jahr und rund ein Dutzend Fälle von FSME allein in Thüringen.
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Wer also in Wald und Wiesen unterwegs ist, sollte besser Vorkehrungsmaßnahmen treffen. Ein Anti-Zeckenspray ist nie verkehrt, außerdem solltest du langärmlige Oberbekleidung und lange Hosen tragen.