Müssen in einem Thüringer Kloß auch zwanghaft Thüringer Kartoffeln stecken? Wenn ja, könnten die Hersteller in diesem Jahr vielleicht an ihre Grenzen kommen.
Das Statistische Bundesamt hat jetzt Zahlen veröffentlich, die für die Thüringer Spezialität nichts Gutes verheißen.
Thüringen: Bittere Kartoffel-Bilanz
Wir brauchen gar nicht lange um den heißen Brei herumreden: Im Freistaat werden immer weniger Kartoffeln angebaut. Damit nicht genug: Die Trockenheit sorgte in den letzten Jahren für besonders mickrige Ernten. 2022 wurden Kartoffeln nur noch auf 1.247 Hektar angebaut, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag (4. Mai) auf Anfrage in Erfurt mitteilte. Zehn Jahre zuvor habe die Anbaufläche noch 1.936 Hektar betragen, vor fünf Jahren waren es 1.664 Hektar.
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Für den Kartoffelanbau in Thüringen setzt sich seit Jahren der Förderverein Heichelheimer Kartoffel ein, der am Donnerstag erstmals nach dreijähriger Corona-Pause wieder das traditionelle „Kartoffellegen mit Prominenten und Kindern“ veranstaltet. Knollen der Sorten Ballerina, Mia, Bernina, Baltic Rose und Camelia wurden unter anderem von Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) in den Boden gebracht.
Start in die Kartoffelsaison in Thüringen
Damit sei der Start in die neue Kartoffelsaison vollzogen worden, teilte der Verein mit. Ein wichtiges Thema der Kartoffelbauern sei die Anpassung von Kartoffelsorten an Klimaveränderungen mit Trockenheit und Hitzestress.
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Nach Angaben des Statistischen Landesamtes war die Ernte im vergangenen Jahr mit 34.047 Tonnen wegen der Trockenheit vergleichsweise niedrig ausgefallen. Fünf Jahre zuvor im Jahr 2017 habe die Erntemenge noch bei 81.648 Tonnen in Thüringen gelegen – allerdings auch bei einer um etwa 400 Hektar größeren Anbaufläche. (dpa, bp)