Schreckliche Szenen in Apolda in Thüringen! Bei einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda ist ein Mensch ums Leben gekommen – wohl ein kleiner Junge aus der Ukraine. Ganz klar ist das aber noch nicht.
Hier erfährst du alles über das Feuer-Drama in Apolda in Thüringen!
Newsblog zum Brand in Apolda:
Freitag, 9. Juni
7.21 Uhr: Jetzt herrscht endgültige, traurige Gewissheit: Ein acht Jahre alter Junge ist bei dem Brand ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um den achtjährigen Sohn der betroffenen Familie.
Mittwoch, 7. Juni
12.49 Uhr: Die ersten Geflüchteten kehren wieder zurück in die Unterkunft. Es handele sich um Flüchtlinge, die in einem vom Brand verschont gebliebenen Teil der Gemeinschaftsunterkunft untergebracht waren, wie das Landratsamt des Kreises Weimarer Land am Mittwoch mitteilte. Diese Räume könnten nun wieder bezogen werden, hieß es.
Dienstag, 6. Juni
13.19 Uhr: Die Leiche des Todesopfers wurde am Dienstagvormittag obduziert. Nach Angaben der Rechtsmedizin sei die Person an einer Rauchgasvergiftung gestorben. Die Rechtsmediziner konnten keine Spuren anderer Verletzungen finden. Zu Identität des Todesopfers können allerdings noch immer keine gesicherten Angaben gemacht werden. Es würden noch Untersuchungen ausstehen, heißt es von der Polizei.
10.54 Uhr: Die Polizei hat die Branduntersuchungen am Montagabend abgeschlossen. Demnach gebe es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Nichts deute bislang auf eine vorsätzliche Handlung hin, heißt es. Am wahrscheinlichsten sei ein technischer Defekt. Aktuell stehe allerdings noch das abschließende Gutachten des LKA aus. Ebenso wie die zweifelsfreie Identifizierung des Todesopfers. Die Obduktion war am Dienstagmorgen noch nicht abgeschlossen.
Montag, 5. Juni
15.47 Uhr: Die Ermittler haben weiter den Ort untersucht, um der Ursache des Feuers auf den Grund zu gehen. Nach bisherigen Polizeiinformationen brach das Feuer im Wohnbereich der Unterkunft aus. Die etwa 250 Bewohner, die durch das Feuer ihre Unterkunft verloren haben, sind in das etwa 40 Kilometer entfernte Hermsdorf im thüringischen Saale-Holzland-Kreis gebracht worden. Dort bewohnen sie nun laut Migrationsministerium eine Halle.
Doch die Organisation Seebrücke Erfurt übt Kritik. Denn bei der Rettungsaktion am Sonntag solle es entgegen offizieller Angaben Probleme gegeben haben. So sei etwa die Versorgung der Menschen unangemessen gewesen. Ein Mann sei von der Polizei gewaltsam festgehalten worden. Eine Sprecherin des Landratsamts Weimarer Land erwiderte daraufhin, dass die in einem Schreiben vorgebrachten Sachverhalte derzeit geprüft werden. Aus Sicht der Polizei ist die Kritik nicht gerechtfertigt, wie ein Behördensprecher sagte.
13.55 Uhr: Die Polizei rechnet frühestens am Montagabend mit Ergebnissen zur Brandursache des Feuers in der Flüchtlingsunterkunft. Auch durch die Löscharbeiten sei die Spurensuche recht aufwendig, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es bislang nicht. Es werde in alle Richtungen ermittelt.
Die gerichtsmedizinische Untersuchung des Todesopfers sei inzwischen für den Dienstagvormittag geplant, so der Polizeisprecher. Die Obduktion soll auch klären, ob es sich um einen Neunjährigen handelt, der seit dem Brand vermisst wird. Vieles deutet darauf hin, dass es der Junge aus der Ukraine sein könnte.
Sonntag, 4. Juni
20.40 Uhr: Es scheint offiziell: Beim dem Brand ist nach Angaben des Thüringer Innenministers ein Kind aus der Ukraine ums Leben gekommen. „In Apolda starb heute ein Kind, das mit seiner Familie bei uns Schutz vor Putins Bomben gesucht hat. An solchen Tagen könnte man verzweifeln“, twittert Minister Georg Maier (SPD).
„Ich werde alles daransetzen, dass die Brandursache aufgeklärt wird. Es muss hier vollständige Klarheit herrschen“, so Maier.
15.35 Uhr: Es gibt neue Zahlen: Laut Polizei Apolda waren 245 Personen, darunter viele Kinder, von der Evakuierung betroffen. Elf Menschen wurden verletzt, neun von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Und weiter: „Gegenwärtig laufen die kriminalpolizeilichen Maßnahmen der Brandursachen-Ermittler, um Ursache und mögliche Brandausbruchs-Stelle des Feuers zu ermitteln. Durch die Staatsanwaltschaft Erfurt wird ein Todesfall-Ermittlungsverfahren geführt. Zur Höhe des Sachschadens am Brandobjekt und zu den individuellen Sachschäden der Bewohner kann noch keine Auskunft getroffen werden. Das Objekt wird zur Durchführung weiterer Ermittlungen aktuell polizeilich gesichert.“
15.03 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) drückt den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. Bei Twitter schreibt sie: „Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen. Die Sicherheitsbehörden des Bundes stehen mit der Thüringer Polizei in ständigem Austausch und jederzeit zur Unterstützung bereit.“
14.45 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Erfurt habe ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagt ein Sprecher der Polizei. In solchen Brandfällen mit Todesopfern sei das das standardmäßige Vorgehen. Dafür müsse auch kein Anfangsverdacht auf ein Verbrechen im Raum stehen.
Der Leichnam sollte noch am Sonntagnachmittag in die Gerichtsmedizin gebracht werden. Die Polizei rechnet frühestens am Montag mit Ergebnissen der Obduktion.
14.19 Uhr: Migrationsministerin Doreen Denstädt lehnt voreilige Einschätzungen über die Brandursachen ab. Es sei zu früh für weitere Aussagen zum Hergang, so die Grünen-Politikerin. „Die Staatsanwaltschaft ermittelt zum Sachverhalt. Dies geschieht sorgfältig und umfassend. Daher sollten sich alle bis zum Abschluss der Ermittlungen mit vorzeitigen Schlüssen zurückhalten“, betont Denstädt.
Sie spricht von einem erschütternden Ereignis und spricht der Familie und den Verletzten ihr Mitgefühl aus. Sie lobt auch die Arbeit der Einsatzkräfte: „„“Polizei, Feuerwehr, Bürgermeister, Landratsamt, Landesverwaltungsamt – alle sorgten gemeinsam für einen reibungslosen und für die Betroffenen nicht zusätzlich belastenden Ablauf.“
13.04 Uhr: Thüringens Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge, Mirjam Kruppa, reagiert bestürzt und sprach ihr Beileid und Mitgefühl den Angehörigen und Betroffenen aus. Über die Bewohner, die nun nicht mehr in dem zerstörten Gebäude unterkommen, sagt sie laut Mitteilung: „Diese Menschen haben schon einmal alles verloren und sind nach Thüringen gekommen, um Schutz und Sicherheit zu finden. Es tut mir unendlich leid, dass sie nun erneut Verlust, Verletzungen und existenzielle Angst durchleben mussten.“
Apolda-Brand: Ramelow reagiert
12.56 Uhr: „Meine Gedanken sind bei der Familie und in der Trauer verbunden! Allen Verletzten eine schnelle Genesung“, twittert Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).
12.49 Uhr: Auch viele Kinder haben wegen des Brands in der Flüchtlingsunterkunft in Apolda mit einem Todesopfer ihr Dach über dem Kopf verloren. Die Kinder würden wie die anderen Betroffenen von einem Kriseninterventionsteam betreut, teilt die Polizei am Sonntag auf Twitter mit. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) organisiere die Versorgung mit Wasser und Babynahrung. Bei Bedarf erhielten die Betroffenen laut Polizei Decken und Kleidung.
12.32 Uhr: Obwohl der Tod noch nicht offiziell bestätigt ist, erklärt Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sein Beileid mit den Eltern und Angehörigen des Kindes. Die Brandursache müsse jetzt schnell geklärt werden, sagt Maier. Die Kriminalpolizei ermittle „mit Hochdruck.“ 70 Polizisten seien in Apolda vor Ort. Maier dankt auch den zahlreichen Rettungskräften, die das Feuer zügig unter Kontrolle bekommen hätten.
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12.04 Uhr: Inzwischen ist auch Thüringens Migrationsministerin Doreen Denstädt (Grüne) nach Apolda gekommen. Sie mache sich ein Bild von der Lage vor Ort, sagt eine Sprecherin des Landratsamts.
11.09 Uhr: In dem Gebäude seien früher eine Schule und später ein Kinderheim gewesen, so die Sprecherin des Landratsamts. Seit 2003 befinde sich darin die Unterkunft für Geflüchtete.
11.06 Uhr: 250 Menschen mussten die Unterkunft in Apolda verlassen. Vermisst werde ein neunjähriger Junge aus der Ukraine. Ob es sich bei der gefundenen Leiche um den Kleinen handelt, ist laut Polizei unklar – und „kann mit abschließender Sicherheit erst nach einer gerichtsmedizinischen Untersuchung festgestellt werden.“ Der MDR und die „Bild“ hatten den Tod des Jungen unter Berufung auf Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (parteilos) bereits bestätigt.
10.41 Uhr: Das Feuer soll gegen 5 Uhr ausgebrochen sein, sagt die Polizei. Die zahl der Verletzten steigt auf zehn.
10.22 Uhr: In der betroffenen Unterkunft (Auf dem Angespanne) leben etwa 300 Geflüchtete. Da das Gebäude nach dem Feuer unbewohnbar sei, würden die Menschen mit Bussen in eine Erstaufnahme für Geflüchtete nach Hermsdorf im Saale-Holzland-Kreis gebracht.
10.01 Uhr: Tatsächlich wurde eine Leiche gefunden. Außerdem soll es acht Verletzte geben, wie die Polizei und die Sprecherin des Landratsamts Weimarer Land sagen. Die Brandursache sei bislang unklar. Brandursachen-Ermittler seien angefordert.
9.19 Uhr: Es gibt erste vage Informationen und Bilder von einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda. Offenbar ist ein Mensch ums Leben gekommen. Das Feuer soll am frühen Sonntagmorgen ausgebrochen sein.
(bp/ck/dpa/AFP/abr)