In Nordhausen (Thüringen) wird die Notbremse gezogen. Zumindest für ein paar Wochen. Eine wichtige Einrichtung macht ab Montag (19. Juni) erst einmal dicht.

Die Chefin sagt: Der Andrang ist einfach zu groß. Das sind bittere Nachrichten für alle, die auf die Thüringer Einrichtung angewiesen sind.

Thüringen: Einrichtung überlastet

Die Mitarbeiter sind am Limit, sagt Helga Rathnau am Freitag (16. Juni) gegenüber dem „MDR-Thüringen“. Sie ist Chefin der Tafel in Nordhausen – und arbeitet zusammen mit ihrem Team seit geraumer Zeit auf Anschlag.

+++ Thüringen: Dichte Rauchschwaden über Gera – mehrere Feuerwehrleute im Einsatz verletzt +++

Das Problem: Neben den 35 bedürftigen Haushalten versorgt die Tafel zurzeit etwa 125 bis 175 geflüchtete Familien – vor allem aus der Ukraine. Dabei helfen fünf fest Angestellte und 14 Ehrenamtler. Jetzt in der Haupturlaubszeit fallen aber immer wieder Helfer weg. Der Workload ist dann einfach zu viel. Rathnau zieht die Reißleine – auf Zeit. Ab Montag stehen die Kunden dann sechs Wochen lang vor verschlossenen Toren.

Mehr spannende Themen:

Die Tafel Chefin ist frustriert. Dem „MDR-Thüringen“ sagt sie, dass viele Ukrainer die Tafel mit einem Supermarkt verwechseln. Viele unter ihnen seien gar nicht bedürftig. Deswegen fordert sie schon seit einiger Zeit mehr Aufklärung unter den Flüchtlingen. Sie sieht vor allem das Landratsamt in der Pflicht.