Thüringens Natur ist mit seinen Wäldern, seinen Tälern und seinen Wanderwegen nicht nur unendlich schön, sondern auch ausgesprochen vielseitig. Während viele nur die offensichtlichen Urlaubsgebiete wie den Schwarzwald oder den Harz erkunden, gibt allerdings auch im Freistaat viele Highlights – und nein, nicht nur den Thüringer Wald.

Der Hochrhöner ist ein Wanderweg, der das Herz eines jeden Natur- und Wanderliebhabers höher schlagen lässt. Mit einer Länge von etwa 180 Kilometern führt er durch drei deutsche Bundesländer: Hessen, Bayern und Thüringen. Dabei offenbart er dem Wanderer nicht nur atemberaubende Aussichten, sondern führt ihn auch durch verschiedenste Naturlandschaften, vorbei an historischen Orten und einzigartigen Naturdenkmälern. Rhöner Julian Gick hat über den Hochröhner nun einen Wanderführer verfasst und von seinen Ausflügen atemberaubende Bilder mitgebracht.

Thüringer Charme trifft auf Hochrhöner Romantik

Ursprünglich hat Julian Regionalentwicklung studiert, wie er im Gespräch mit Thüringen24 erzählt. „Im Studium ging es auch viel um die Entwicklung ländlicher Räume. Wie man das Dorf so entwickeln kann, dass die Menschen auch gerne dort wohnen“, berichtet er weiter. Gleichzeitig sei er leidenschaftlicher Wanderer und so kam es dazu, dass er das Thema Dorfentwicklung und Wandern zusammengeführt hat. „Schließlich unterstützt man so auch den ländlichen Raum“, sagt Julian.

Irgendwann habe er festgestellt, dass es gar keinen Wanderführer über den Hochröhner gebe und man sich mühselig Informationen aus dem Internet heraussuchen muss, um ihn zu begehen. Und da Julian den Weg seit 2014 einmal jährlich den Weg wandert – zumindest Teilabschnitte davon – war die Idee zum Wanderführer geboren, der jetzt veröffentlicht wurde.

Thüringen: Stille Pfade und historische Orte

Die Route führt durch den Thüringer Teil des Biosphärenreservats Rhön, wo dichte Mischwälder und weite Wiesen aufeinandertreffen und ein idyllisches Landschaftsbild prägen. Besonders beeindruckend ist das Plateau des Ellenbogens, das mit 814 Metern die höchste Erhebung der Thüringer Rhön darstellt. Von hier aus können Wanderer einen atemberaubenden Blick auf das umliegende „Land der offenen Fernen“ genießen.

Julians Highlight des Hochröhners liegt ebenfalls in Thüringen, im Örtchen Dernbach. Dort gebe es den Gläserberg, wie er im Gespräch mit Thüringen24 schwärmt. „Unten ist der Berg bewaldet und auf dem Gipfel ist er unbewaldet“, schildert er. „Oben gibt es eine wahnsinnig schöne Berghütte, bei der fast ein Alpen-Feeling aufkommt“, erzählt er weiter. „Man läuft den Buchen-Urwald in Serpentinen hoch und kommt dann oben auf eine wunderschöne Bergwiese, auf der Kühe weiden und die von floralen Tupfern übersäht ist.“

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Aber Julian berichtet nicht nur über die Wanderwege: Zu allen Orten gibt es auch spannende Geschichten und Sagen, die ebenfalls im Wanderführer ihren Platz finden. So geht es auf der anderen Seite des Gläserbergs zunächst nach Dernbach rein und daraufhin in einen Eibenwald. Dort soll auch damals der Rhönräuber sein Unwesen getrieben haben über den er berichtet und auf dessen Pfaden man wandern kann.

Fazit: Der Hochröhner ist eine Reise wert

Der „Hochrhöner“, insbesondere der Abschnitt durch Thüringen, ist mehr als nur ein Wanderweg. Er ist ein Erlebnis, das Natur, Geschichte und Kultur miteinander verbindet. Für Julian geht die Rhön in Deutschland als Ausflugsziel immer ein wenig unter. Daher wünscht er sich, dass viel mehr Leute die Rhön für sich entdecken und er sie für „Naturschutzfachlichen Perlen, wie er sie nennt, begeistert kann.

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Ob für einen Tagesausflug oder eine mehrtägige Wandertour, der „Hochrhöner“ in Thüringen bietet für jeden etwas und hinterlässt bleibende Eindrücke. Laut Julian seien viele Orte gut mit dem ÖPNV erreichbar und somit auch sehr gut geeignet, nur Teilabschnitte des Hochröhners zu begehen. Mit seinen atemberaubenden Aussichten, historischen Sehenswürdigkeiten und der unverwechselbaren Naturvielfalt ist der Weg somit ein Muss für jeden Wanderfreund. Man müsse aber nicht gleich die ganzen 180 Kilometer laufen, wenn man noch nicht so erfahren sei, sagt Julian.