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Thüringen: Süße Hunde-Welpen aus Tierheim geklaut – ausgerechnet bei IHM tauchen sie wieder auf

Falsch verstandene Tierliebe? Hinter dem Schicksal zweier Welpen aus Thüringen steckt eine große Geschichte.

Die beiden aus einem Tierheim gestohlenen Welpen sind wieder da.
© Landratsamt Schmalkalden-Meiningen

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Happy End in Thüringen – die aus einem Tierheim in Meiningen geklauten Welpen sind wieder da!

Weniger schön ist allerdings der Ort, wo die beiden Hunde aus Thüringen gefunden wurden.

Thüringen: Welpen sind wieder da!

Mehrere Tage lang waren sie wie weg – jetzt sind die beiden süßen Akita-Inu-Welpen wieder zurück im Tierheim. Ausgerechnet ihr ehemaliger Besitzer hatte sie offenbar aus dem Meininger Tierheim mitgehen lassen – nur wenige Stunden, nachdem sie in die Auffangstation gebracht worden waren. Dabei schnitt dabei einen Zaun auf und ließ zudem einen anderen Hund frei.

Am vergangenen Freitag fand dann eine selbst für Amtstierarzt David Sporn ein außergewöhnlicher Einsatz des Veterinäramtes in Sachen Tierschutz in Wasungen statt. Das Ganze spielte sich demnach auf einem Waldgrundstück ab. Hier sei seit Anfang Juli ein Mann aufgefallen, der „verschiedenste Tiere in größerer Zahl auf sein Grundstück brachte und dort ohne Umzäunung oder Abgrenzung laufen ließ“.

Die beiden aus einem Tierheim gestohlenen Welpen sind wieder da.
Die beiden aus einem Tierheim gestohlenen Welpen sind wieder da. Foto: Landratsamt Schmalkalden-Meiningen

Der Mann habe sich dabei als „Tierfreund“ bezeichnet, der Tiere niemals einsperren und sie daher auch ohne Zaun oder Stall halten wolle. Seit Anfang Juli haben sich laut dem Amtstierarzt Dutzende Ziegen, Hunde, Katzen, Singvögel, Geflügel, Mäuse, Kaninchen und Meerschweinchen auf besagtem Grundstück befunden.

Thüringen: Mussten Tiere sterben?

Jetzt wird es krass: „Da jedoch der Wunsch nach einer ‚freien‘ Tierhaltung mit der Wirklichkeit in Form von Raubtieren, Beutegreifern und Straßenverkehr kollidierte, waren in den letzten Tagen bereits etliche Verluste im Tierbestand eingetreten; es waren also Tiere bereits gefressen oder überfahren worden. Diesen Verlust glich der Tierhalter bislang dadurch aus, dass er sich stets weitere Tiere anschaffte“, so Sporn weiter.

Daher habe das Veterinäramt ein Tierhaltungs- und -betreuungsverbot gegen den Mann erlassen. „Auch, wenn der Tierhalter möglicherweise in bester Absicht Tieren eine gute und freie Umgebung bieten möchte, so funktioniert dieser Plan in der Ausführung nicht“, so der Amtstierarzt. „Wenn Menschen Tiere halten, so muss gehaltenen Tieren grundsätzlich Schutz geboten werden. Fühlen sich Tiere in ihrer Umgebung Gefahren hilflos ausgeliefert, so bedeutet dies erheblichen Stress und damit Leiden für die Tiere – und im schlimmsten Fall verenden sie infolge von Fressfeinden oder zivilisatorischen Gefahren wie dem Straßenverkehr“.

Gut gemeint sei also nicht immer gut gemacht. Dazu komme, dass durch die freilaufenden Ziegen und Hunde bereits mehrere Situationen in Wasungen entstanden seien, die auch für den Menschen als gefährlich einzustufen sind. „Neben den Verstößen gegen das Tierschutzrecht bestand also auch eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“, sagte Vizelandrätin und Fachbereichsleiterin Susanne Reich laut Mitteilung.


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Am Freitag sei dann das Tierhaltungs- und -betreuungsverbot vollstreckt worden. Dabei seien die Mitarbeiter der Veterinärbehörde tatkräftig von Kollegen des örtlichen Ordnungsamtes, der Tierauffangstation sowie etlichen Kräften der Polizei unterstützt worden. In einer mehrstündigen Aktion konnten insgesamt 26 Tiere sichergestellt werden – darunter auch die beiden Akita-Inu-Welpen. Diese wurden durch die Tierauffangstation auf private Pflegestellen im gesamten Landkreis verteilt und werden dort jetzt tierschutzgerecht untergebracht. Den Halter erwartet ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.