Ein Flieger zieht stundenlang seine Kreise über Jena, Erfurt und den Flughafen Leipzig. In den sozialen Medien entstehen schnell die wildesten Theorien.
Thüringen24 hat sich auf die Spur der Maschine begeben und bei der Deutschen Flugsicherung nachgefragt, warum sich das Flugzeug denn nicht von Jena und Erfurt trennen kann und was nach dem Start am Flughafen Leipzig schiefgegangen ist.
Flughafen Leipzig: Ilyuschin mit Hydraulik-Problem
Der Flieger sollte am Donnerstag eigentlich von Leipzig ins afrikanische Krisen-Land Mali fliegen – doch er kam nicht weit über Thüringen hinaus. Die Maschine (AZQ4117) kreiste stundenlang über dem Freistaat.
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Schuld daran war ein Hydraulik-Problem an der Ilyuschin II-76, wie Robert Ertler, Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS) auf Nachfrage von Thürigen24 erklärt. Hydraulik-Probleme können etwa beim Triebwerk oder den Landeklappen auftauchen. Die Havarie sei östlich von Frankfurt aufgetreten. „Dann ist der Pilot zurückgeflogen. Denn damit kann er nicht über den Atlantik oder das Mittelmeer – je nachdem welche Route er nehmen wollte“, so Ertler.
Mehrere Kerosin-Runden über Thüringen
Doch der Riesen-Transportflieger konnte nicht einfach wieder direkt am Flughafen Leipzig landen. Denn dafür war er zu schwer. In diesem Fall gibt es laut DFS-Sprecher zwei Möglichkeiten: Das Ablassen von Kerosin oder das Verbrennen. Und so drehte der Pilot in 7.300 Metern Höhe mehrere Runden über Leipzig, Erfurt und Jena.
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Und bei der Größe des Flugzeug dauerte das Ganze eben eine Weile. Um 13.20 Uhr konnte der Pilot dann die elfte Runde verbuchen. Rund drei Stunden durfte er den Anblick von Thüringen aus der Luft genießen, bis er die riesige Maschine von „Silk Way Airlines“ (Aserbaidschan) wieder am Flughafen Leipzig landete. „Es war kein Notfall“, beschwichtigt Ertler. Alle setzten wohlbehalten auf.