Auch wenn das Wetter in Thüringen derzeit noch voll nach „Sommer“ schreit, steht der Herbst schon in den Startlöchern. Und damit beginnt auch die Hochsaison für eine ganze bestimmte Tierart.
Und da dürften sich bei einigen die Haare vor Ekel aufstellen – zumindest bei allen Arachnophobikern, also denjenigen, die eine Angst beziehungsweise Ekel vor Spinnen haben. Warum die Tiere jetzt vermehrt in Häuser und Wohnungen krabbeln, und was du tun kannst um dies zu vermeiden, liest du hier.
Wetter in Thüringen: Spinnen suchen Partner oder Unterschlupf
Es ist dir sicherlich bereits aufgefallen: die Tage werden kürzer und auch wenn der Sommer sich derzeit noch nicht so ganz von Thüringen trennen will, wird das Wetter doch stetig etwas kälter – und damit die achtbeinigen Tiere aktiver – wobei… Spinnen sind das ganze Jahr über aktiv. Nur bewegen sie sich meistens eher fernab unserer Aufmerksamkeit durch die Welt. Das ändert sich im Spätsommer beziehungsweise Herbst. „Die Männchen vieler Spinnenarten sind in dieser Zeit auf der Suche nach einer Partnerin“, erklärt Nils Fröhlich vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN). Zudem suchen viele Arten zu diesem Zeitpunkt einen Unterschlupf oder einen Ort für ihre Eier, um zu überwintern.
Eine Spinne im Haus oder in der Wohnung ist für etliche der wahrgewordene Albtraum. Besonders, wenn es sich dabei nicht um einen Weberknecht, sondern ein dickes Exemplar mit kräftigen schwarzen, haarigen Beinen handelt. Auch wenn alles in einem schreit: „Mach das weeeeeeg“, sollte man sich überlegen, ob man sich die Spinne und ihre Eigenschaften im Haus nicht zu nutze machen möchte. „Spinnen sind ja auch im Haus als räuberische Arten unterwegs und leben von fliegenden oder krabbelnden Insekten wie Mücken, Fliegen, Silberfischchen und anderen Hausgästen wie Asseln“, erklärt Nils Fröhlich.
Wetter in Thüringen: Hausmittel wirken begrenzt
Denn Hausmittel jeglicher Art seien nur begrenzt wirksam. „Spinnen können sehr lange ohne Beute auskommen. Deshalb sind auch Versuche, Fliegen und andere Tiere als Nahrungsquelle fernzuhalten, meist erfolglos. Die Spinne hat einen längeren Atem“, so Fröhlich.
Doch eine gute Nachricht gibt es zumindest für alle, denen die Tiere Unbehagen bereiten: In Thüringen sind zwar etwa 850 Spinnen-Arten bekannt, aber immerhin ist keine davon für den Menschen gefährlich. Auch nicht die so gefürchtete Nosferatu-Spinne. Das besonders große und markante Exemplar bringt zwar jeden mit einer Arachnophobie zum Schreien, ist aber ebenfalls für uns eher harmlos. Die Art ist seit 2020 in Thüringen durch gesicherte Meldungen nachgewiesen, wie Nils Fröhlich weiß, und hat sich wegen des warmen Wetters und den fehlenden Winterfrösten seitdem gut im Freistaat ausgebreitet.
Mehr News:
Doch was tun, wenn einem nun ein solches Exemplar oder auch jedes andere Spinnen-Tier Aug in Aug in den eigenen vier Wänden begegnet und man sich gegen ein friedliches Zusammenleben entscheidet? „Ruhe bewahren“, ist laut Nils Fröhlich Punkt 1, Punkt 2 folgt sogleich: „Man sollte die Spinne mit einem Glas einfangen und ins Freie bringen. Wer eine besonders auffällige Spinne sieht, kann außerdem gerne ein Foto schießen und dem TLUBN zur Bestimmung zuschicken.“ Und ansonsten bleibt einem immer noch eins: Sachen packen und neue Wohnung suchen.