Edeka geht in Thüringen, Nordbayern und Sachsen neue Wege. Die Unternehmensgruppe möchte sich nach eigenen Angaben mehr für das Tierwohl einsetzen – und will das mit einer direkten Partnerschaft mit den Landwirten im Freistaat ermöglichen.
Was das am Ende genau für die Thüringer Edeka-Kunden bedeutet und welche Fragen dennoch offen bleiben, liest du hier.
Edeka in Thüringen präsentiert neue Marke
Der Fleischkonsum sinkt seit Jahren deutschlandweit. Viele greifen mittlerweile regelmäßig zu pflanzlichen Alternativen. Wer trotzdem nicht auf Fleisch verzichten möchte, achtet immer häufiger auf die Herkunft der Produkte. „Klasse statt Masse“ heißt es – und da will Edeka in Thüringen mitziehen.
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In einer Mitteilung präsentiert Edeka stolz die neue Regionalmarke „Bauernschätze“ und wirbt mit direkten Partnerschaften zu regionalen Landwirten sowie tierwohlfördernde Fleisch- und Wurstwaren. Sie sollen aus 100 Prozent regionaler Herkunft stammen und das in der höherwertigen Haltungsstufe 3 in den Kategorien Schwein, Rind und Pute. Das bedeutet, dass die Tiere Kontakt mit dem Außenklima haben – beispielsweise durch eine offene Stallseite oder einem überdachten Außenbereich. Allerdings heißt das nicht, dass die Tiere tatsächlich Auslauf im Freien haben. Bei der Haltungsform 3 und 4 wird aber beim Futter auf Gentechnik verzichtet.
Allerdings ist bei allen Haltungsformen nicht ersichtlich, wie gut es den Tieren in der Haltung tatsächlich ergangen ist. Auch sagt die Haltungsform nichts über die Schlachtung der Tiere aus – ob diese beispielsweise ewig weit zum Schlachter gefahren wurden oder wie sanft beziehungsweise brutal das Tier getötet wurde.
Edeka in Thüringen will Qualität und Lieferfähigkeit sichern
„Wir gehen direkte Partnerschaften mit regionalen Landwirten ein und ermöglichen diesen die Einhaltung höherwertiger Tierwohl-Kriterien durch eine faire, überdurchschnittliche Bezahlung. Wir kennen jeden Landwirt persönlich und stehen in einem partnerschaftlichen Austausch.“, so Gert Lehmann, Warenvorstand bei Edeka.
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Die zwölf regionalen landwirtschaftlichen Betriebe haben sich langfristig an Edeka gebunden, um Qualität und Lieferfähigkeit zu sichern. „Unser Betrieb ist gerade an die nächste Generation übergeben worden. Das ‚Bauernschätze‘-Programm gibt auch kleinen Betrieben wie dem unseren wieder eine Perspektive für die Zukunft.“, so Familie Kübler, die in der Region Franken am Programm teilnimmt.
Edeka in Thüringen hat weitreichende Anforderungen
Wie Edeka in der Mitteilung schreibt, stellt die Unternehmensgruppe weitrechende Anforderungen an die Landwirte des „Bauernschätze“-Programms. Der Landwirt muss Mäster für die Tierarten Schwein, Rind oder Pute sein und in der Haltungsstufe 3 produzieren. Zudem müssen alle Betriebe durch die „Initiative Tierwohl“ zertifiziert sein und sich regelmäßig unabhängigen Kontrollen unterziehen.
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Neben der langfristigen vertraglichen Sicherung von Abnahmemengen und einer – laut Edeka – fairen und vom Notierungspreis gelösten Bezahlung sollen die Landwirte nun auch ganz genau wissen, wo die Produkte aus ihrem Tierbestand zum Verkauf angeboten werden. Dies soll für Transparenz in der Lieferkette von der Aufzucht der Tiere bis zum fertigen Produkt sorgen.