Ein Schatten liegt über der Vorfreude auf besinnliche Weihnachtseinkäufe in Thüringen. Die Gewerkschaft Verdi will die Warnstreiks im Einzelhandel zur Adventszeit ausweiten.
Gewerkschaftssekretär Matthias Adorf findet klare Worte: „Es wird keinen Weihnachtsfrieden geben.“
Thüringen: Lebensmittelhandel besonders betroffen
Der Lebensmittelhandel in Thüringen könnte laut der Deutschen Presse Agentur besonders von den Streiks in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn die Gewerkschaft die Lagerstandorte ins Visier nehmen. „Was nicht ausgeliefert werden kann, kann nicht verkauft werden“, sagt Adorf.
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Adorf gesteht aber auch ein, dass die Tarifbindung in der Brache stark geschrumpft sei. So sei die Möglichkeit für Warnstreiks eingeschränkt worden. Außer großen Lebensmittelketten seien nur noch einzelne Marken wie Ikea, H&M, Media Markt Saturn oder Zara tarifgebunden. Bei den großen Textilfirmen existiere so gut wie keine Tarifbindung mehr.
Streiks seit Juni für mehr Lohn
Der Gewerkschaftssekretär bestätigt, dass sich in Thüringen seit Anfang Juni an 49 Tagen mindestens ein Betrieb an Warnstreiks beteiligte. Etwa 500 Beschäftigte hätten an den Streiks bei insgesamt 26 Betrieben teilgenommen. Auch knapp 30 Kundgebungen habe es gegeben. Eine derart langwierige Auseinandersetzung sei für Adorf beispiellos.
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Verdi fordert eine Lohnerhöhung von rund 15 Prozent, was 2,50 Euro pro Stunde mehr bei einer Laufzeit von einem Jahr entspricht. Die Arbeitgeber legten zuletzt ein Angebot von zehn Prozent mehr Geld vor. Einigen konnten sie sich bis jetzt noch nicht. Ein neuer Verhandlungstermin für Thüringen steht noch nicht fest.