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Thüringen: Seltsame Flug-Bewegungen über Stadt! Was wirklich dahinter steckt

Ein Flugzeug zog kuriose Bahnen über den Freistaat – und landete so auf dem Radar einiger Thüringer, die sich wunderten. Wir klären auf:

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© IMAGO/ Funke Foto Services

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Dem ein oder anderen Thüringer ist das kleine Flugzeug über dem Süden des Freistaats sicherlich aufgefallen.

Spätestens beim Blick auf die öffentlichen Flugradare sorgte die Route eines Fliegers für Erstaunen und wirft Fragen auf. Thüringen24 hat sich Schlau gemacht und das Mysterium aufgeklärt.

Thüringer Flugzeugbegeisterte stehen vor Rätsel

Viele Flugzeug-Liebhaber und Flugzeug-Begeisterte verfolgen Flugzeuge über Tools wie „flightradar24.de“. So sorgte die Route des Flugzeugtyps Cessna 208 Caravan am Mittwoch (28. Februar) für Diskussionen und Rätselraten.

Wie auf dem Radar zu sehen ist, flog ein Flieger in ganz engen Linien mehrfach in Thüringen zwischen Ohrdruf über Oberhof, Zella-Mehlis, Suhl, Schleusingen bis fast nach Hildburghausen. Besonders in einer Suhler Facebook-Gruppe wurde die doch kuriose Route heiß diskutiert. Wozu das Ganze? Geo-Vermessung, Luftbilder, Suche nach Kupfer? Wir verraten dir, was wirklich dahinter steckt.

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Vorab: Dahinter steckt keine Verschwörung. Niemand in Thüringen wird überwacht, es wird auch nichts versprüht. Der Flug diente tatsächlich dazu, Messungen durchzuführen, wie Michael Möller, Sales Beauftragter der Firma „bsf swissphoto“ auf Nachfrage bestätigt. „Es handelt sich dabei um eine Lufterfassung mit Laserscanning“, erklärt Möller im Gespräch mit Thüringen24. Mit Hilfe der Laserscanner am Flugzeug können weite Landteile erfasst und beflogen werden. „Das dient zur Erhebung der Höhendaten. So schaffen wir das Zentimetergenau“, beschreibt er den Vorgang weiter.

Einfach beschrieben: Das Flugzeug fliegt ganz dichte Linien über eine Fläche – in diesem Fall legte der Flieger 40 sogenannte Flugstreifen zurück und hat so insgesamt 1.500 Quadratkilometer in Thüringen vermessen. Die Laser erfassten dabei am Boden vier Punkte pro Quadratmeter und das mit einer Höhengenauigkeit von 15 Zentimetern. „Das ist eine extrem hohe Genauigkeit“, wie Möller stolz berichtet. Immerhin erreichte das Flugzeug beim Messen eine Höhe von über 1.000 Metern.

Zeitpunkt der Vermessungs-Flüge enorm wichtig

Doch jetzt Mal Butter bei die Fische. Wozu braucht man das? „Für die Landesvermessung oder um Oberflächenmodelle zu erstellen. Man braucht die Daten auch für aktuelle Karten, um Überflutungsmodelle zu berechnen oder besonders auch in Thüringen, um Forstschäden festzustellen und zu messen“, erklärt Möller. Bei solchen Messungen ist der Zeitpunkt übrigens enorm wichtig. Denn das Laub der Bäume ist für die Laser eher hinderlich, deshalb müssen diese Flüge dann stattfinden, wenn die Bäume keine beziehungsweise noch keine Blätter tragen. „Februar ist da gut. März, April könnte schon knapp werden“, kommentiert Möller.


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Die „bsf swissphoto“ wurde extra vom Thüringer Landesamt Bodenmanagement und Geoinformationen beauftragt, um die Messungen über Zella-Mehlis und Co. durchzuführen. „Da braucht auch keiner Angst haben. Da ist nichts versprüht worden. Wir haben zudem sämtliche Genehmigungen und Zulassungen. Die Flugsicherung wusste auch Bescheid“, macht Möller nochmals deutlich.