Bittere Zahlen aus Thüringen! Etliche Betriebe schaffen es derzeit nicht mehr, bestimmte Auflagen zu erfüllen – und sehen sich mit üblen Konsequenzen konfrontiert.
Das alles hat nicht nur Auswirkungen auf die Betriebe selbst, sondern auch für etliche Menschen in Thüringen. Lösungen sind aber kaum in Sicht.
Thüringen: Betriebe melden bittere Zustände
Normalerweise ist es so, dass das Personal in Senioren-Pflegeheimen zur Hälfte aus gelernten Kräften bestehen soll. Mindestens. In Wirklichkeit herrscht aber in den meisten Einrichtungen im Freistaat chronischer Fachkräfte-Mangel, so dass die Quote in den wenigsten Fällen eingehalten werden kann.
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Wie dramatisch die Situation wirklich ist, machen neue Zahlen des Sozialministeriums deutlich. Von den etwa 330 vollstationären Altenheimen haben demnach 158 – also knapp 48 Prozent – die Quote nicht gepackt. Der Fachkräfte-Anteil unter den Pflegekräften bewegte sich dabei zumeist zwischen 35 und 45 Prozent. Manche lagen sogar noch darunter.
Gelernte Kräfte sind Mangelware
Das Problem: Pflege-Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt absolute Mangelware. Das macht die Personalquote für die Altenheime in Thüringen seit Jahren zum Problem. Aber auch die hohe Fluktuation spiele in Pflegeheimen eine Rolle, so eine Ministeriumssprecherin. „Weitere Ursache sind hohe Krankenstände.“
Für Milderung können zum Beispiel Leih-Arbeitskräfte sorgen – aber die sind laut dem Ministerium nur begrenz einsetzbar. Das Ergebnis: „Bei ’nicht wenigen‘ Einrichtungen komme es auch dauerhaft zu leichten Unterschreitungen der 50-Prozent-Marke“, sagte die Sprecherin.
Betriebe Fordern Veränderung
Während der Corona-Pandemie gab es noch eine Ausnahmeregel für die Mindestbesetzung von Fachkräften. Die Quote wurde damals für kurze Zeit ausgesetzt, damit die Einrichtungen überhaupt noch irgendwie laufen konnten. Mittlerweile ist die 50-Prozent-Regel in Thüringen aber wie der in Kraft. Und den Einrichtungen, die sie nicht erfüllen, drohen Konsequenzen.
Wie diese aussehen könnten? Theoretisch könnte die staatliche Heim-Aufsicht Aufnahme-Stopps verhängen. Laut Ministerium war das seit 2022 in Thüringen vier Mal der Fall. „Häufig zeigen sich die Träger in solchen Fällen jedoch verantwortungsbewusst und belegen die Einrichtungen von sich aus nicht weiter“, sagte die Ministeriumssprecherin.
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Wege hinaus aus der Misere gibt es wenige. Viele private Einrichtungen fordern seit einigen Jahren, dass die Fachkräfte-Quote gelockert wird – und wollen stattdessen mehr Hilfspersonal einsetzen. Die Hilfskräfte könnten allerdings bestimmte Pflege-Tätigkeiten nicht übernehmen. (mit dpa)