Beim aufgeladenen Beim Thüringen-Derby wurden Raketen werden in Zuschauer geschossen. zwischen Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt kam es erwartungsgemäß zu einem Eklat zwischen den Fans.
Nun brechen Verein, Spieler und Verband ihr Schweigen! NOFV-Präsident Hermann Winkler spricht am Sonntag (17. März) gegenüber Bild von einem nicht mehr hinnehmbaren Ausmaß an Gewalt.
Thüringen-Derby: Eskalation im Stadion
Überschattet wurde das Spiel vom gewalttätigen Verhalten einiger Fans. Im Gästeblock kam es zu gefährlichen Aktionen: Stangen und Fackeln wurden angezündet, Leuchtraketen in Richtung der Tribüne geschossen, auf der auch Familien saßen. Der Erfurter Profi Erik Weinhauer zeigt sich empört: „Das geht gar nicht. Da sind Kinder im Block. Familien, die nur Fußball schauen wollen. Egal, ob Blau-Gelb-Weiß oder Rot-Weiß – das geht nicht. Davon distanzieren wir uns“, sagt er zur Bild.
Wegen dieser Vorkommnisse musste das Spiel über 30 Minuten unterbrochen werden, bevor der Schiedsrichter Michael Näther dann doch wieder anpfiff (Hier liest du mehr). NOFV-Präsident Winkler, der nicht im Stadion anwesend war, hielt Rücksprache mit den Spielbeobachtern und fordert eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle. Er weist darauf hin, dass die geringen Abstände zwischen den Fanblöcken ein zentrales Problem darstellen. „Bei diesem Punkt stehen wir in den kommenden Tagen und Wochen allerdings auch vor einer grundsätzlichen Frage“, sagte er.
Bei Hochrisikospielen gebe es die Möglichkeit, zusätzliche Pufferzonen einzurichten. Das ganze hat aber auch einen Haken. „Das würde bedeuten, dass insgesamt weniger Zuschauer die Spiele live im Stadion sehen dürfen, was für die Vereine wiederum Einbußen bei den Einnahmen bedeutet“, so Winker und ergänzt: „Manche Fans in den Kurven müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie ein Fußballspiel sehen oder lieber Pyros abfackeln und Chaos veranstalten wollen.“
Thüringen-Derby: Drastische Strafen in Sicht
Angesichts der Krawalle drohen vor allem Rot-Weiß Erfurt empfindliche Strafen. Winkler deutete an, dass das Sportgericht eine hohe Geldstrafe verhängen könnte. Winkler sagt: „Ich könnte wir vorstellen, dass es sehr teuer wird. Dabei könnten Klubs wie Erfurt oder Jena das Geld dringend für andere Dinge gebrauchen.“
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RWE reagierte mit einer öffentlichen Erklärung, in der sich das Unternehmen von dem verwerflichen Verhalten seiner Fans beim Thüringen-Derby distanzierte und sich bei allen Zuschauern und Betroffenen entschuldigte. Carl-Zeiss Jena wurde eine Mitverantwortung an den Vorfällen zugesprochen, da der Verein einen Block in der Nähe des Gästeblocks geöffnet hatte, obwohl es bereits bei einem früheren Spiel zu ähnlichen Ausschreitungen gekommen war. Die Fan-Gruppierungen Horda Azzuro und Erfordia Ultras haben sich zu den Ausschreitungen nicht geäußert.