Es ist ein Schicksal, das unter die Haut geht. Eine kleine Familie aus Thüringen musste eine Menge durchmachen – doch irgendwie, sagt Papa Kristian, schafft man es schon. Er und seine Tochter Emely meistern ihren Alltag jeden Tag aufs Neue, gehen den steinigen Weg zusammen. Doch nicht alle Steine können sie alleine aus dem Weg räumen – darum haben Bekannte jetzt einen Spendenaufruf für die kleine Familie gestartet.
Was die Familie durchmacht und wie du ihnen vielleicht helfen kannst, kannst du hier nachlesen.
Thüringen: Elf Monate im Krankenhaus
„Manchmal braucht man einfach einen Tritt“, stellt Kristian fest. Denn er hätte sich niemals getraut den Schritt zu gehen, einen Spendenaufruf zu starten. Das hat die Schlemmerhütte Veilsdorf in Thüringen für ihn übernommen. Er gehöre hier praktisch zum Inventar, so der 33-Jährige im Gespräch mit Thüringen24. Kristian zählt nämlich zur Stammkundschaft des kleinen Imbisses. „Ich wusste von all dem nichts, habe später Screenshots bekommen“, erzählt der ehemalige Berufskraftfahrer, „ich selber hätte das nie in Erwägung gezogen“. Doch diese Unterstützung kann er gut gebrauchen, denn seine Tochter Emely ist schwer krank – und das von Geburt an.
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Die 4-jährige Emely kämpft seit ihrer Geburt mit einer seltenen Form der Darmerkrankung „Morbus Hirschsprung“ – in Europa haben sie insgesamt nur fünf Menschen. Nach dem Emely zur Welt kam, bemerkten ihre Eltern ziemlich bald, dass sie keine Nahrung bei sich behalten kann. Der Säugling wurde daraufhin von den Ärzten untersucht, es folgte schließlich die Schock-Diagnose. Nach elf Monaten im Krankenhaus konnte Emely endlich irgendwann nach Hause. Heute hat die Kleine drei künstliche Darmausgänge und muss 18 Stunden am Tag über eine Infusion ernährt werden.
„Urlaub kann man nicht einfach mal machen“
Ihr Vater musste daher seinen Job aufgeben, um sich vollständig der Pflege seiner Tochter zu widmen. Kristian machte extra eine Schulung, damit er sich um die anfallenden medizinischen Aufgaben kümmern kann. Manchmal gehe Emely auch in den Kindergarten. Doch das würde nur funktionieren, wenn die Einzelbetreuung seiner Tochter sichergestellt werden kann. „Je größer sie wird, desto weniger Verständnis hat sie für die Situation“, berichtet Kristian – Emely wolle wie alle anderen Kinder auch einfach toben, doch das ginge manchmal eben nicht. „Aber auch das überstehen wir, da müssen wir eben durch“, sagt der alleinerziehende Vater.
Emely muss sich regelmäßig den ganzen Untersuchungen, Kontrollen und Operationen stellen – Vater Kristian ist dabei natürlich stets an ihrer Seite. Er fährt mit ihr in alle möglichen Kliniken, um sicherzustellen, dass sie bestens versorgt ist. Doch bei einer Fahrt ins Suhler Krankenhaus, gibt ihr Auto plötzlich den Geist auf – darum startete die Schlemmerhütte am Freitag (22. März) den Spendenaufruf für die kleine Familie.
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Für die Zukunft wünscht sich Kristian, dass seine Tochter nicht mehr ganz so viele Krankenhaus-Aufenthalte über sich ergehen lassen muss. Gerade wenn sie älter wird, soll sie ein möglichst normales Leben führen können. Doch auch dann müsse sie wohl weiterhin die Infusionen tragen. „Man kann halt den Alltag schlecht vorausplanen, weil immer mal was sein kann. Urlaub kann man nicht einfach mal machen“, erzählt Kristian. Das sei abgesehen von den Umständen allein finanziell schon nicht drin.
Mehr zum Spendenaufruf findest du auf dem Facebook-Kanal der Schlemmerhütte Veilsdorf (hier geht’s weiter).