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Thüringen: Krankmachender Pilz breitet sich aus! Gesundheitsbehörde schlägt Alarm

Forscher in Thüringen haben eine beunruhigende Entdeckung gemacht. Ein fieser Pilz breitet sich immer mehr aus. Hier mehr dazu:

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© IMAGO/Westend61

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Die Antwort auf die Frage "Sind Viren Lebewesen?" ist nicht einfach.Zwei Merkmale fehlen ihnen, um als lebendig eingeordnet zu werden: Der Stoffwechsel und die selbstständige Vermehrung.

Forscher aus Jena (Thüringen) haben einen besorgniserregenden Fund gemacht!

Ein Pilz, der erst vor einigen Jahren entdeckt worden ist, breitet sich immer mehr aus. Und dieser hat es ganz schön in sich. Bei uns liest du mehr über die alarmierende Entdeckung der Wissenschaftler aus Thüringen.

Thüringen: Forscher in Alarmbereitschaft

Mit dem, was Wissenschaftler herausgefunden haben, ist nicht zu spaßen. Ein krankmachender Hefepilz mit dem Krankheitserreger Candida auris breitet sich rasch in Deutschland aus. Dieser wurde erst im Jahr 2009 entdeckt und seither vom Nationalen Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk), das ihren Sitz in Jena (Thüringen) hat, genauestens im Auge behalten.

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Die Forscher in Thüringen haben festgestellt, dass sich der Hefepilz rasch in Deutschland ausbreitet. 2023 wurden 77 Fälle nachgewiesen. Aus den Auswertungen des NRZMyk geht hervor, dass er damit sechsmal häufiger vorkam, als noch im Vorjahr. „Wir gehen aktuell mit hoher Sicherheit davon aus, dass es sich um einen realen Anstieg der Fallzahlen handelt“, sagte Oliver Kurzai, der Leiter des NRZMyk. Und auch die Gesundheitsbehörde ist aufgrund dieser Entwicklung in Alarmbereitschaft.

Für SIE ist der Hefepilz besonders gefährlich

Der Hefepilz ist zwischen Menschen übertragbar, per Schmierinfektion. Das Problem: Er ist laut den Forschern in Thüringen gegen diverse Medikamente und sogar manche Desinfektionsmittel immun, er ist also schwer zu behandeln. Wissenschaftler Kurzai gibt an, dass eine Infektion durch den Hefepilz eine Blutstrominfektion („Pilzsepsis“) verursachen kann. Aber durch den Hefepilz könne es auch zur Infektion von Prothesen und Fremdmaterialien im Körper kommen, etwa bei Gelenkprothesen. Diese seien besonders bedrohlich und schwer unter Kontrolle zu bekommen. Insbesondere vorerkrankten und immungeschwächten Personen könne der Hefepilz übel mitspielen.

Das NRZMyk mit seinem Sitz in Thüringen übermittelte, dass bei 13 Menschen, bei denen der Hefepilz nachgewiesen worden war, eine Candida auris Infektion ausgebrochen ist. Bei diesen Patienten sei es zu Wund- und Gewebsinfektionen, Blutstrom- und katheterassoziierte Infektionen und Protheseninfekten gekommen. Bisher habe es noch keinen Todesfall in Deutschland gegeben, der direkt mit dieser Pilz-Infektion in Verbindung gebracht werden konnte. Gesunden Menschen setze der Hefepilz gewöhnlich nicht zu.

Superspreader Krankenhaus?

Wo der Hefepilz laut den Thüringer Forschern jedoch zu einem Problem werden könnte, sind Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Vor allem auf Intensivstationen sei die Ansteckungsgefahr an dem Pilz groß. „Wenn diese nicht frühzeitig erkannt und adäquat bekämpft werden, sind sie später sehr schwer in den Griff zu bekommen“, erklärt Alexander M. Aldejohann, der fürs Robert-Koch-Institut tätig ist.


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Die Forscher, die in Thüringen das Geschehen im Auge behalten, plädieren daher für eine generelle Meldepflicht für den Hefepilz und die Candda auris Infektion. Auch soll vermehrt auf den Hefepilz und den Erreger getestet werden. So könne die rasante Ausbreitung des Hefepilzes in Deutschland wahrscheinlich gebremst werden. (lh mit dpa)