Die Tücken der derzeitigen wirtschaftlichen Lage in Thüringen hat schon wieder einen Tribut gefordert.
Einmal mehr stehen in Thüringen Produktionsstätten vor dem Aus. Hunderte Jobs stehen auf dem Spiel, die Mitarbeitenden müssen zittern. Bei uns liest du, ob es für die Werke noch Hoffnung gibt.
Unternehmen in Thüringen streicht Hunderte stellen
Schon etwas länger kursierten erste Gerüchte darüber, dass es um die Motherson-Werke im Raum Kronach und Sonneberg in Thüringen schlecht steht. Am Dienstag (7. Mai) herrschte dann traurige Gewissheit: Die Produktionsstätte im Ortsteil Judenbach steht quasi vor dem Aus, heißt es in einem Bericht von „inSüdthüringen.de“. 200 Stellen sollen gestrichen werden. In einer Betriebsversammlung habe man den Mitarbeitern diese Hiobsbotschaft überbracht.
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Doch leider hört es hier mit der Verlustwelle in Thüringen nicht auf. Am Stammsitz Kronach müssen Mitarbeiter ebenfalls bangen. Von den 1.400 Arbeitsplätzen sollen auch hier 200 Stellen wegfallen. Eine bittere Nachricht vor allem im Hinblick darauf, dass die Motherson-Werke diese Produktionsstätte erst 2023 übernommen hat. Die Motherson Group hatte die Dr. Schneider-Gruppe aus der Insolvenz heraus für knapp 120 Mio. Euro aufgekauft.
Mitarbeiter müssen bangen
Diese 400 Stellen sollen in Thüringen bis zum Jahr 2026 abgebaut werden. Direkte Kündigungen seien laut Motherson-Manager der Werke, Andreas Heuser, „nur zu einem sehr, sehr, sehr kleinen Anteil“ zu erwarten, erzählte er „inSüdthüringen.de“. Stattdessen wolle man die „Alterspyramide“ und die „übliche Fluktuation“ nutzen und diese Arbeisplätze einfach nicht ersetzen. Der Konzern wolle auf jeden Fall seine „Stammbesatzung“ beisammen halten.
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Wer in den Werken in Thüringen dazu nicht zählt, sind Leiharbeiter und Aushilfe. Für sie wird die Luft also als erstes dünn werden. Diese Hiobsbotschaft sorgt nicht nur bei den Mitarbeitern der Motherson-Werke für Frust und Ärger. Andreas Meusel (CDU), ein Bürgermeister der Region, zeigte sich schockiert über die geplante Massenentlastung. „Es wird einem das Herz schwer, wenn ich an die ganzen Leute denke, die dort täglich zur Arbeit gehen, an all die Familien, die betroffen sind.“, so der CDU-Mann zu „inSüdthüringen.de“.
Aber auch die Gewerkschaft IG Metall kann den radikalen Stellenabbau in Thüringen nicht nachvollziehen. „400 Leute sind viel. Grundsätzlich ist es für Arbeitgeber leicht, einfach Personal zu entlassen“, so die Geschäftsführerin der IG Metall Coburg, Nicole Ehrsam. Sie sichert den betroffenen Mitarbeitern die Unterstützung der Gewerkschaft zu.