Dem Thüringer Wald geht es richtig schlecht. Experten zufolge kann es so nicht mehr weiter gehen, denn dann wird der Wald sterben.
Diese drastischen Aussichten kommen nicht von ungefähr. Seit Jahren warnen Naturschützer, dass die Wälder in Deutschland und damit auch in Thüringen in einem schlechten Zustand sind. Doch nun scheint eine deutliche Grenze erreicht zu sein.
Thüringer Wald in Gefahr! Experte alarmiert
„Der deutsche Wald steht an der Belastungsgrenze, auch in Thüringen“, heißt es in einer Mitteilung des NABU Thüringen. Darum fordert der NABU einen effizienten Einsatz von 176 Millionen Euro Steuergeldern, die für den Waldumbau zur Verfügung stehen.
Und damit seien keine künstlichen Aufforstungen gemeint: „Die künstlichen Aufforstungen werden bei der sich abzeichnenden Klimaentwicklung in Zukunft allenfalls in ausreichend natürlich beschatteten und bewässerten Gebieten eine Überlebenschance haben. Baumpflanzaktionen können aber bei ehrlichem Wissenstransfer durch die Veranstalter durchaus als begleitende Umweltbildungsmaßnahme positiv gesehen werden“, sagt Silvester Tamás. „Jetzt muss man vor allem auf natürliche Wiederbewaldung setzen und eine schonende Bewirtschaftung des Waldes und der Waldböden fördern. So haben wir die besten Chancen, einen klimastabilen Wald zu erhalten, der auch für künftige Generationen noch nutzbar ist.“
NABU in Thüringen: Politik muss Verantwortung übernehmen
Problematisch sei auch, dass der Druck auf die Forstwirtschaft immens sei und von Jahr zu Jahr ansteige: „Wenn wir unsere politische Verantwortung für den Klima- und Naturschutz ernst nehmen, dann muss das zuständige Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft jetzt handeln und die gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der Waldschutzgebiete endlich umsetzen. Wald ist eben nicht nur Holz, sondern oft auch das letzte Rückzugsgebiet für geschützte und bedrohte Arten“, so Silvester Tamás.
Konkret fordere der NABU bundesweit zeitgemäße gesetzliche Vorgaben für ein Kahlschlagverbot, ein Entwässerungsverbot, mehr Schutz für die Waldböden, sowie einen zügigen Waldumbau, weg von naturfernen Nadelforsten hin zu stabileren und widerstandsfähigeren Laubmischwäldern.
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Für den Schutz der Artenvielfalt, den natürlichen Klimaschutz und den Wasserrückhalt muss das neue Waldgesetz verbindliche ökologische Mindeststandards unter anderem für Biotopbäume und Totholz vorgeben.