Alles hat irgendwann mal ein Ende, doch manche Abschiede sind besonders traurig. Besonders dann, wenn es um einen Thüringer Laden geht, der schon Kultstatus hatte. Das Geschäft war die jahrzehntelange Anlaufstelle von etlichen Stammkunden – doch jetzt ist damit leider Schluss.
Um welchen Laden es geht und warum seine Ära in Thüringen nun endgültig vorbei ist, kannst du hier nachlesen.
Thüringen: Telegramm aus einer anderen Zeit
Hier ist für immer Feierabend angesagt – in einem Thüringer Geschäft in Bad Lobenstein geht eine 30-jährige Ära nämlich langsam, aber sicher zu Ende. Den vertrauten Papier-Geruch wird Besitzer Siegfried Franz in Zukunft nur noch als Kunde wahrnehmen: Der 75-Jährige schließt seinen Zeitungs- und Lottoladen, wie die Ostthüringer Zeitung berichtet.
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Mit 65 in Rente gehen? Für Siegfried keine Option. Knapp 60 Jahre war der 75-Jährige berufstätig. Im Jahr 1964 stieg er bei der Post als Telegramm- und Eilzusteller ein. Beim Wort „Telegramm“ dürften die meisten erst mal an die bekannte Messenger App denken. Doch in 1960er Jahren konnte man mit Hilfe eines Telegramms eine eilige Nachricht über das Postamt an die jeweiligen Empfänger versenden.
Ein halber Abschied
Nach der Wiedervereinigung entschied sich Siegfried dann für einen Neuanfang. Im Jahr 1990 eröffnete er schließlich seinen ersten eigenen Post- und Zeitungsladen am Bad Lobensteiner Topfmarkt. „Das war der erste private Post- und Zeitungsladen nach der Wende“, erinnert sich der 75-Jährige im Gespräch mit der Ostthüringer Zeitung. Nur kurze Zeit später kam Laden Nummer zwei – im Eingangsbereich eines Einkaufsmarktes im Bad Lobensteiner Tiergarten.
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Der Laden im Einkaufsmarkt wird nun geschlossen, weil Siegfried in seine wohlverdiente Rente geht. Die gute Nachricht: Das Geschäft am Topfmarkt wird bleiben und von seinen Töchtern weiter betrieben. Für die Kunden ist es so gesehen nur ein halber Abschied – für Siegfried allerdings ist es ein Abschied für immer. Sein Highlight in all den Jahren? Die Gesichter der Lotto-Gewinner, die ihren Schein bei ihm abholten. Das ist allerdings nicht die einzige Anekdote, die Sigfried erzählen kann. Mehr davon kannst du bei der Ostthüringer Zeitung lesen.