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Thüringer steigt in den Zug – dann trifft ihn der Schlag! „Alles andere als lustig“

Ein Thüringer machte in einem Zug von Abellio eine schockierende Entdeckung. Es handelt sich dabei leider nicht um einen Einzelfall.

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u00a9 IMAGO / Maximilian Koch / Privat / Montage: Thu00fcringen24

Gewahrsam? Festnahme? Was diese Polizei-Begriffe wirklich bedeuten

Ein Bild der kompletten Verwüstung. Anders können wir diesen Anblick, den ein Thüringer in einem Zug von „Abellio“ vorgefunden hat, nicht beschreiben. Auf dem Boden tränkten sich Pappe, Papier und Klopapier in ausgeleertem Bier. Überall verteilt waren zum Teil zerbrochene Bier- und Plastikflaschen. Besonders eklig war es im Klo, das bis zum Rand mit Stofftüchern und mindestens einer Bierflasche vollgestopft war – und so höchstwahrscheinlich zum Überlaufen gebracht wurde.

Es war das Nachspiel einer üblen Eskalation im Zug, der von Erfurt nach Eisenach unterwegs war. In einer privaten Eisenacher Facebook-Gruppe machte der Thüringer seinem Ärger Luft – seine Fotos sorgten für eine Welle des Zorns in der Kommentarspalte. Die Verwüstung ist aber bei weitem kein Einzelfall, wie „Abellio“ gegenüber Thüringen24 offenbart. Im Gegenteil.

Thüringen: Trauriges Bild der Verwüstung

„Was Sie auf den Bildern sehen, war das Werk von Fans von Rot-Weiß Erfurt auf dem Rückweg vom Spiel in Chemnitz“, erklärt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. „Die haben nicht nur die auf den Fotos zu sehenden Verwüstungen hinterlassen, sondern auch vieles aus dem Zug geklaut, unter anderem Nothämmer.“ Der Zug sei anschließend noch einmal von Eisenach nach Leipzig zurückgefahren und dann von der Bundespolizei aus dem Verkehr gezogen worden. Unter anderem weil viele Nothämmer gefehlt haben, war das aus Sicherheitsgründen notwendig.

„Das ist natürlich alles andere als lustig, und man fragt sich, was in den Köpfen dieser Leute vorgeht (oder ob dort überhaupt etwas vorgeht)“, so der Sprecher weiter. „Die Verwüstungen waren wirklich sehr schlimm.“

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Ärgerlich ist das Ganze nicht nur für die Reinigungs-Profis, die den Zug danach wieder auf Vordermann bringen müssen. Der ganze Zug musste wegen des Vorfalls einen halben Tag ausfallen und stand erst am nächsten Morgen wieder zur Verfügung. Einige Fahrten auf der Linie RB20 mussten deswegen ausfallen. Den Kunden-Frust dafür kriegt dann „Abellio“ ab, obwohl das Verkehrsunternehmen beim besten Willen nicht für das Verhalten seiner Fahrgäste verantwortlich gemacht werden kann. Eine Reserve für solche Ausnahmefälle könne man nämlich nicht bereithalten, so der Sprecher. Und weiter:

„Wir erleben solche Vorfälle leider häufiger, in der Regel im Zusammenhang mit Fußballspielen. Während der Saison sind eigentlich fast jedes Wochenende Schäden zu vermelden, wenn auch eher selten in diesem Ausmaß.“


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Das Zugpersonal hat in solch einem Fall übrigens wenig Handhabe. Wie will man einen solchen Mob auch unter Kontrolle bringen? Die einzige Möglichkeit ist, die Bundespolizei einzuschalten – und auch nur dann, wenn es zu Aggressionen gegenüber dem Personal oder Fahrgästen kommt oder der Zug beschädigt wird.