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Nerviges Problem im Thüringer Wald: Naturpark-Meisterei stinksauer! „Gefühlt immer mehr“

Das wars mit der Idylle. Immer mehr Menschen sorgen im Thüringer Wald für ein lästiges Problem. Einem Mitarbeiter der Naturpark Meisterei reichts.

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© IMAGO/Karina Hessland

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Der Thüringer Wald: Für die meisten von uns ist er eines der schönsten Naherholungsgebiete in ganz Deutschland. Zwischen Rennsteig, Loipen, Skipisten, Hunderten Kilometern an Wanderwegen, Talsperren und Bächen hat der Naturpark für ziemlich jeden etwas zu bieten. Aber leider wird die Idylle im Wald immer wieder gestört – von wenigen Unbelehrbaren, die den Mitarbeitern der Naturpark-Meisterei den letzten Nerv abverlangen.

Norman Stollberg erzählt im Gespräch mit Thüringen24 von seinen häufigsten Funden im Thüringer Naturpark. Der Stützpunktleiter in Neuhaus am Rennweg hat dabei so einige Geschichten auf Lager – allerdings keine erfreulichen.

Thüringen: „Ich denke mir halt, warum?“

Frische Luft, Vogelgezwitscher und nichts als Natur pur – es könnte so schön sein im Thüringer Wald. Doch die Idylle wird durch etwas ganz entscheidendes gestört. Denn wie Norman Stollberg vom der Naturpark Meisterei gegenüber Thüringen24 erzählt, gibt es hier eine Müll-Problematik. Und nicht nur das: Ein lästiges Sticker-Problem fordert den Forst jetzt zusätzlich heraus.

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„Gartenstühle, Tische, Gummistiefel, DVDs – ist ganz interessant, was die Leute so in den Wald werfen“, sagt Stollberg teils sarkastisch, teils resigniert. Sogar Sperrmüll entdecken die Mitarbeiter der Meisterei immer häufiger im Thüringer Wald. Für die illegalen Müll-Entsorger hat der Thüringer kein Verständnis: „Ich denke mir halt, warum? Es wird doch kostenlos beim Sperrmüll abgeholt“, sagt Stollberg. Am Ende des Tages blieben die Entsorgungskosten am Forst hängen. Das sei ein großes Ärgernis für den Naturpark. Auch Schmierereien an Bänken oder Gebäuden kommen häufig vor. Doch nicht nur das.

„Müll wieder (..) mit nach Hause nehmen“

„Es wird gefühlt immer mehr Müll, vor allem seit Corona. Ich weiß nicht, ob die Leute zu viel Zeit haben“, ärgert sich Stollberg. Und seit neustem kommt ein ganz neues Phänomen hinzu: Besucher des Thüringer Waldes verteilen laut Stollberg immer mehr Sticker. „Die sind thematisch querbeet und vor allem überall“, erzählt der Thüringer. Von den allseits bekannten „Nett hier..“-Stickern über Fußball-Sticker bis hin zu politisch-motivierten Stickern in jede Richtung sei hier alles dabei. „Wegweiser her- und aufzustellen ist ein Haufen Arbeit. Und es ist einfach ärgerlich, wenn die zugeklebt werden“, sagt Stollberg. Immerhin sei die Entsorgung nicht ganz so aufwendig wie beim Sperrmüll. Schön sei es trotzdem nicht. „Wir haben weitaus andere Dinge zutun, als den Müll wegzuräumen“, sagt er.


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„Wir sind locker vier Stunden pro Woche beschäftigt damit“, schätzt Stollberg. Der Forst bekommt in den Jahresgesprächen mit den Gemeinden immer neue und wichtige Aufgaben zugeteilt – die dann letztendlich zu kurz kommen, wenn die Förster ständig mit dem Müll zugange sind. Das sei nicht gerade optimal, weil die Gemeinden den Naturpark dafür bezahlen.

Doch was können Besucher dazu beitragen, dass die Wälder sauber bleiben? „Einfach den eigenen Müll wieder im Rucksack mit nach Hause nehmen“, empfiehlt der Wald-Experte. Denn er hat eine gespaltene Meinung zu Mülleimern im Wald: Die seien nicht nur immer brechend voll, sondern sind auch in Bezug auf die Wildtiere kritisch. Denn die machen sich nämlich auch mal gerne am Müll zu schaffen. Übeltätern, die ihren Abfall im Wald abladen könnte außerdem eine fette Buße drohen – etwa wegen illegaler Müllentsorgung.