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„Ich schmeiße!“ – Thüringer Stadt treibt Bar-Betreiber zur Verzweiflung

Die Entscheidung einer Thüringer Stadt sorgt für Wirbel, denn sie bricht dem Bar-Betreiber Danny Brohm das Genick.

© IMAGO/ Westend61

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Als Danny Brohm vor rund einem Jahr die Bar das Cineplex in Suhl übernommen hat, war sein Plan klar: Neben dem „normalen“ Betrieb in dem kleinen Laden wollte er im Foyer des Kinos Veranstaltungen anbieten – damit eine Lücke schließen. Denn sind wir mal ehrlich: viel los, ist in der Südthüringer Stadt oft nicht.

Das Konzept geht sofort auf. Die Tickets für die ersten Veranstaltungen in dem Kult-Kino gehen schneller weg als warme Semmel. Ausverkauf schon im Vorverkauf. Doch bevor die nächsten Partys im Oktober starten, macht die Thüringer Stadt dem Betreiber nun einen Strich durch die Rechnung. Veranstaltungen gehen plötzlich nicht mehr – unter anderem aus vermeintlichen Brandschutz-Gründen. Danny kocht vor Wut und Unverständnis. Was hinter der ganzen Geschichte steckt, liest du hier.

Thüringer Stadt mit plötzlicher Forderung

„Grundsätzlich bedarf es für die Durchführung von Veranstaltungen im Bereich Foyer des Kino Cineplex Suhl eines baurechtlichen Antrags auf Nutzungsartenänderung. Ohne eine Genehmigung dieses einzureichenden Antrags können Veranstaltungen nicht genehmigt werden […]“, lautet es in einem Schreiben der Stadt Suhl an Danny Brohm, welches der Redaktion in Gänze vorliegt. Der Bar-Betreiber versteht die Welt nicht mehr. Immerhin habe er bereits im Vorfeld deutlich gemacht, dass die Veranstaltungen oberste Priorität haben. Nun will man seitens der Stadt von der Vereinbarung nichts mehr wissen. „Ich werde als Lügner hingestellt“, so der Bar-Inhaber.

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„Das kann ja nicht sein. Die wissen ganz genau, dass ich alleine mit der Kino-Bar auf Plus-Minus Null komme – das ist eigentlich abartig“, ärgert sich Danny Brohm gegenüber Thüringen24. Er kann nicht nachvollziehen, was sich mit dem geforderten Antrag ändern sollte. „Es gibt das Versammlungsstätten-Gesetz – da ist ja alles festgelegt. Das Kino wurde ja baurechtlich danach ausgelegt. Jetzt will die Stadt noch mal einen komplett neuen Plan – aber an der Gebäudestruktur würde es nichts ändern“, ist er sich sicher.

„Ich schmeiße“

Der Thüringer hätte sich gewünscht, dass sich die Stadt mit ihm zusammen „an einen Tisch setzt“, um darüber zu sprechen. Zumal die Veranstaltungen in Suhl so gut angenommen wurden. „Das ist ja auch eine geile Location mit der Glasfront – sie hat einen coolen Charakter“, beschreibt Danny das Foyer, das jedem in der Region bestens bekannt ist – samt der ikonischen Deckenbeleuchtung, die jeder seit Kindestagen kennt.


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Einen Plan B hat Danny nicht. Beharrt die Stadt auf ihrem Standpunkt, ist der Bar-Inhaber raus. „Ich schmeiße. Ich hab da keinen Bock drauf“, macht er klipp und klar deutlich und führt fort, „Das macht dann für mich auch keinen Sinn.“ Damit würde der Thüringer Stadt, die für die Jugend und das Partyvolk ohnehin schon wenig zu bieten hat, erneut eine Anlaufstelle wegbrechen.