In Thüringen ist die Bratwurst fest im Stadtbild verankert. Doch es tut sich etwas. Leerstehende Läden werden belebt, neue Ideen setzen Impulse. Jetzt hat ein Imbiss eröffnet, der auf ganz andere Aromen setzt.
Im thüringischen Schmalkalden weht seit Kurzem ein Hauch von Minze, Kardamom und Kreuzkümmel durch die Innenstadt. Ein Projekt, das Teil eines größeren Plans ist, bringt dabei nicht nur neue Küche, sondern auch ein Stück Heimat – auf andere Weise.
Ein neuer Duft in Thüringen
Der neue Imbiss „Arabesque“ in der Reihersgasse 28 in Schmalkalden ist nicht zu übersehen. Hier gibt es keine Thüringer Bratwurst, dafür syrische Spezialitäten. Falafel, Hummus, Manakisch, Kibbeh oder Balah Al-Scham stehen auf der Karte.
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„Das ist kein Schnellimbiss“, sagte eine Besucherin laut dem Freien Wort, „das ist wie ein kleines Wohnzimmer mit Geschmack“. Wissam Alkatib und seine Frau Nashwa Alsamsam führen bereits erfolgreich ein Café gleichen Namens in Meiningen. Nun haben sie in Schmalkalden einen zweiten Standort eröffnet. Zunächst betreibt der 42-Jährige das Geschäft mit einem Koch.
„Wurden ermutigt, diesen Schritt zu gehen“
2014 kam Wissam Alkatib als Geflüchteter nach Deutschland. Seine Frau, ausgebildete Grafikdesignerin, folgte später. In Thüringen bauten sie sich Schritt für Schritt eine Existenz auf. Als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Oktober 2024 Meiningen besuchte, stand auch ein Gespräch mit dem Ehepaar auf dem Programm. „Wir wurden ermutigt, diesen Schritt zu gehen“, sagte Nashwa Alsamsam dem Freien Wort. Stammkunden aus Schmalkalden hätten immer wieder gefragt, wann es auch dort ein Arabesque geben werde. Die Ausschreibung habe sie auf der Website der Stadt entdeckt.
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Das Arabesque ist Teil des „FreiRaumStipendiums“, initiiert vom Büro „Die Zukunftsoptimisten“. Leerstände sollen in der Thüringer Stadt mit neuen Konzepten gefüllt werden. Für das Objekt in der Reihersgasse 28 gab es laut Katrin Hitziggrad vier Bewerbungen. Die Entscheidung fiel auf das syrische Ehepaar.
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Zur Eröffnung kamen Vertreter aus Politik und Verwaltung. Schmalkaldens Beigeordneter Christoph Zimmermann sagte gegenüber dem Freien Wort: „Arabesque ergänzt das kulinarische Stadtbild.“ Und weiter: „Es ist ein Ort für alle, die Neues entdecken oder einfach gut essen wollen.“
Der Imbiss ist derzeit werktags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Bis Jahresende könnte die Karte erweitert und die Öffnungszeiten angepasst werden.
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