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Sachsen-Wahl: Unternehmen läuten alle Alarmglocken! „Ja, wir haben hier ein Problem“

Wenige Monate vor der Sachsen-Wahl schlagen die Chefs einiger Unternehmen Alarm! Eine Entwicklung bereitet ihnen große Sorgen.

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© IMAGO/Zoonar

Protestwahl - Was ist das eigentlich?

Das ist eine Protestwahl und daraus resultiert sie.

Kippt kurz vor wichtigen Kommunal- und Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen die politische Stimmung im Land? Aus dem Nachbarbundesland ertönen jetzt jedenfalls besorgte Unternehmerstimmen. Sie befürchten für ihre eigene Zukunft dramatische Konsequenzen und sehen in den bevorstehenden Wahlen einen drohenden Wendepunkt.

Was die Unternehmer vor der Sachsen-Wahl derart beschäftigt, liest du hier. Das Echo ihrer Botschaft hallt jedenfalls bis nach Thüringen.

Sachsen-Wahl: Unternehmer besorgt

Das Recherchenetzwerk „Correctiv“ titelte von einem „Geheimplan gegen Deutschland“ – und sorgte mit ihrem Bericht über ein Treffen von AfD-Funktionären in Potsdam für ein Beben weit über die deutschen Landesgrenzen hinaus. Die Recherche und die Reaktion darauf blieben auch im Ausland nicht unbemerkt – und genau das könnte für viele Unternehmen unangenehme Folgen nach sich ziehen. Vor allem solche, die derzeit händeringend nach Fachkräften auch im Ausland suchen.

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Das Magazin „N-TV“ ist in Sachsen auf Stimmenfang gegangen – und traf auf besorgte Chefs in mehreren Unternehmen. Wegen des „raueren politischen Klimas“ hätten demnach schon einige Beschäftigte aus dem Ausland drastische Konsequenzen gezogen.

Mitarbeiter fühlen sich nicht mehr sicher

„Zwei unserer ausländischen Mitarbeiter haben Deutschland verlassen, weil sie gesagt haben, dass sie sich hier nicht mehr wohl und sicher fühlen“, erklärte „SolarWatt“-Boss Detlef Neuhaus gegenüber „N-TV“. Seine Firma stellt seit mehreren Jahrzenten Solar-Produkte in Dresden her. Dass nun Mitarbeiter die Fahne hissen, sind für ihn direkte Folgen „der sich eintrübenden Stimmung hier im Lande“.

Beim Software-Anbieter „FDTech“ aus Chemnitz sieht das offenbar ganz ähnlich aus. Auch hier berichten Chef Karten Schulze von Kündigungen von ausländischen Mitarbeitern. „Ja, wir haben hier ein Problem mit Fremdenfeindlichkeit. Aber das haben nicht nur wir hier in Sachsen, in Chemnitz, sondern das haben wir in ganz Deutschland. Und by the way, auch in ganz Europa“, erklärt er dem Magazin.

Bei „CAC Engineering“ hätten dem Bericht zufolge sogar ganze fünf ausländische Beschäftigte in den letzten zwölf Monaten das Handtuch geschmissen. Die Gründe: Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit. „Wir tun, was wir können. Aber wir können kein Bodyguard sein“, erklärt dazu Boss Jörg Engelmann. Teile der Bevölkerung würden aber nicht erkennen, dass es sich um ausländische Fachkräfte handle, „die in Deutschland einen echten Beitrag leisten wollen“.


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Ob sich die Stimmung bis zu den Wahlen weiter aufheizt, bleibt erst mal abzuwarten. Vielen ausländischen Fachkräften ist sie offenbar aber schon jetzt zu heiß.