Im Osten sorgt Ryanair mal wieder richtig für Wirbel – diesmal platz den Flughäfen in Sachsen der Kragen. Grund dafür: Die anhaltenden Vorwürfe der Billig-Airline, die wie es damals hieß, Flüge nach Dresden und Leipzig/Halle zum Start der Sommersaison eingestellt hatte (wir berichteten).
Ryanair-Country-Manager Marcel Pouchain Meyer (29) legte noch eine Schippe drauf, sprach von „Missmanagement“ und fehlender Gesprächsbereitschaft bei der Anpassung der Kosten. Die Verantwortlichen vor Ort lassen sich nun nicht einschüchtern.
Flughäfen im Osten lassen sich nicht unter Druck setzen
Im Gespräch mit Tag24 kontert Maret Montavon, Kommunikationsleiterin der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) nun: „Die Fakten wurden verzerrt.“ Ganz im Gegenteil habe Ryanair selbst die gemeinsamen Gespräche abgesagt. Auch die hohen Fixkosten pro Passagier seien kaum nachvollziehbar: „Ryanair spricht von ‚Fixkosten‘ in Höhe von über 50 € pro Passagier – davon entfallen allein rund 30 Euro auf staatlich verursachte Gebühren, auf die Flughäfen keinen Einfluss haben“, erklärt Montavon. Unter anderem sind hier die Luftverkehrssteuer und Luftsicherheitsgebühren inbegriffen.
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Die MFAG macht klar: Eine Senkung der Sicherheitsgebühren ist aktuell weder möglich noch sinnvoll, solange die Passagierzahlen niedrig sind. Vielmehr sei die Politik hier gefragt, um die Standorte langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Überraschend kommen diese lautstarken Vorwürfe dennoch nicht: Solche Schuldzuweisungen kenne man weltweit. Airlines drohen mit Rückzug oder suchen die Öffentlichkeit – eine Sonderbehandlung gebe es nicht.
Kostenstreit spitzt sich zu: Druckversuch oder Realität?
Ryanair betont weiterhin, dass die Kosten pro Passagier in Sachsen zu hoch seien und verweist auf Beispiele wie Barcelona, wo die Sicherheitsgebühr nur 60 Cent beträgt. Gleichzeitig betont Pouchin Meyer, dass die Airline generell den günstigsten Preis anbiete und die Flieger somit ausgebucht wären. Ein Klassiker: Es geht um Geld und nicht um Entfernung oder Auslastung.
Die MFAG sieht die Vorwürfe als Druckversuch, lässt sich davon aber nicht beeindrucken. Momentan bleibt die Lage weiterhin angespannt: Ob Ryanair zurückkommt, ist unklar. Die Verantwortlichen in Dresden und Leipzig/Halle hoffen auf Gespräche. Klar ist dennoch: Ohne Anpassungen bei Gebühren und Kosten wird es offensichtlich schwierig, die Airlines wieder an Bord zu holen.

