Tierpfleger müssen geduldig sein. Sonst wird das nichts. Das sieht man auch einmal mehr wieder im Zoo Leipzig.
Zoo-Mitarbeiter Florian Rimpler hat mit einem tierischen Pärchen große Pläne. Aber bis zum Ziel sind es noch ein paar Meter. Im wahrsten Sinne…
Zoo Leipzig: Ladies first!
Florian und das Team des Zoos in Leipzig wollen, dass ihr Mähnenwolf-Paar Xavier und Aymara aus der Südafrika-Welt sich auch mal durch den Schieber des Ameisenbären-Geheges trauen. Grundsätzlich soll es eine Abwechslung sein, aber auch pflegerische Vorteile haben. Der tägliche Umgang miteinander wäre dann leichter.
Ladies first: Die Dame soll den Anfang machen. Aymara, die „feine Maus“, sei immer sehr neugierig. „Das nutzen wir natürlich aus. Wir konzentrieren uns erstmal nur auf sie, weil wir gemerkt haben, dass Xavier sehr zurückhaltend ist. Wir wollen erstmal mit Aymara weit kommen. Dann kann er sich das angucken“, sagt Florian bei „Elefant, Tiger & Co.“ im MDR.
Zoo Leipzig: Pfleger wagen Experiment im Gehege! „Haben Bedenken“
Schon mehrere Wochen hat er mit seiner neugierigen Schülerin geübt und ist sehr zufrieden mit Aymaras Fortschritten. Als die TV-Kameras dann mit dabei sind, klappt das Ganze so semi. Zunächst verteilt Florian ein paar Eintagsküken auf dem Außengelände. Die seien fürs Training ideal: „Das sind immer gute Portionen. Davon werden Mähnenwölfe nicht so schnell satt“, sagt der Tierpfleger – und schmeißt mit den toten Küken um sich.

„Geduld, Geduld, Gelduld“
Dann geht er in den leeren Ameisenbären-Stall und öffnet den Schieber, um den es hier gerade geht. „Aymara, mach mich nicht fertig“, sagt Florian. Denn zunächst macht die Mähnenwölfin keine Anstalten, einzutreten. Na klar, bisher sei immer Ameisenbär Gorey rausgekommen, wenn der Schieber hoch ging: „Jetzt müssen Aymara und Xavier auf Zuruf lernen, dass sie keine Angst haben müssen. Weil hier gerade keiner rauskommt. Jetzt heißt es einfach Geduld, Geduld, Gelduld.“ Musterschülerin Aymara schnappt sich ein Küken und verschwindet wieder. Den Kopf streckt sie immer nur ganz vorsichtig durch die Tür.
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Für Pfleger Flo ganz wichtig: „Aymara kennt das Aus-der-Hand-Fressen. Das heißt, sie weiß, da ist kein Ameisenbär. Ich kann dem Pfleger vertrauen. Das ist alles kein Problem.“ Aber dennoch scheint der Respekt an diesem Tag zu groß. Die Mähnenwölfin will lieber draußen bleiben. Was total okay ist für den Mitarbeiter des Zoos in Leipzig: „Ich denke gar nicht daran, den Schieber zuzumachen. Das ist immer eine freiwillige Basis. Die Tiere haben immer die Wahl. Sie können auch wieder rausgehen. Und das ist das Schöne. Wenn Aymara sagt, sie möchte nicht mehr, dann ist das heute so.“ Morgen ist ja auch noch ein Tag…
Hier kannst du dir die ganze Folge von „Elefant, Tiger & Co.“ anschauen.

