Und dann war es ab: In Jena ist das Schwert des Hanfried zerbrochen. Die Bronzefigur auf dem Marktplatz wurde möglicherweise Opfer einer studentischen Tradition. Doch bei ihren Ermittlungen steht die Polizei noch am Anfang.
Gegen 5.30 Uhr am Donnerstagmorgen soll es passiert sein. Nach ersten Erkenntnissen der Beamten kletterte ein junger Mann auf das in Bronze gegossene Abbild Johann Friedrichs I. von Sachsen. Unter Umständen wollte er einen Kranz über das Schwert werfen. Diese Vermutung legt zumindest ein Gespräch nahe, das ein Zeuge am Morgen verfolgt haben will. Mit diesem Brauch solle der Abschluss einer Doktorarbeit gefeiert werden.
Am Donnerstag nahm das Vorhaben aber ein unerfreuliches Ende. Als ein junger Mann auf die Statue kletterte, brach das Schwert des Hanfried in etwa vier Metern Höhe ab. Der mutmaßliche Doktorand stürzte und verletzte sich dabei so schwer, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste.
Das Schwert hielt fast 150 Jahre
Von dem abgebrochenen Teil des Schwerts fehlt bislang jede Spur. Deswegen bittet die Polizei mögliche Zeugen um Hinweise zum Tathergang oder zum Verbleib der Bronze-Waffe – telefonisch unter (03641) 810.
Nach Angaben der Jenaer Touristen-Information wurde das Denkmal auf dem Marktplatz 1858 errichtet. Johann Friedrich der Großmütige – oder auch „Hanfried“ – gründete 1558 die Universität Jena. Deshalb zeigt ihn die Bronzestatue in Amtsrobe und mit Amtskette eines Universitätsdirektors, mit Schwert und Bibel.