- Fanclub des FC Rot-Weiß Erfurt wird nach Zwickau-Spiel in Mellingen überfallen
- Mutmaßliche FCC-Hooligans greifen Gruppe auf Rastplatz an
- Eines der Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden
Eine Gruppe von RWE-Fans ist im Anschluss an das Ostderby zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem FSV Zwickau auf einem Rastplatz bei Mellingen (Weimarer Land) am Freitagabend angegriffen worden. Bei den Tätern könnte es sich nach ersten Informationen um FCC-Hooligans handeln. Beim Angriff wurden drei Personen verletzt, eine Person musste im Krankenhaus beandelt werden, wie die Polizei auf Thüringen24-Anfrage am Samstag mitteilte.
Rasthof Mellingen: Angreifer treten auf am Boden liegendes Opfer ein
Der Vorfall ereignete sich, als der RWE-Fanclub Werrataler Jungs gerade Rast auf der Heimfahrt eingelegt hatte. Gegen 23 Uhr näherten sich laut Polizeiinformationen etwa zehn bis zwölf Personen blitzartig und griffen drei Mitglieder der Reisegruppe auf einem Parkplatz unvermittelt an. Dabei traten die Angreifer auf ihre Opfer ein. Einem schlugen sie vermutlich mit einem Gegenstand auf den Kopf. Laut Information des Fanclubs, musste die Platzwunde mit drei Stichen im Krankenhaus genäht werden. Auf ein anderes Opfer hätten die Täter weiter eingetreten, obwohl dieses schon am Boden lag. So schnell die Angreifer auftauchten, so zügig flüchteten sie anschließend in vermutlich drei Fahrzeugen und mit quietschenden Reifen in Richtungen Mellingen.
Sturmmaske mit den Vereinsfarben des FC Carl Zeiss Jena
„Wir gehen davon aus, dass es ein Angriff von Jena-Fans war, was aber noch nicht 100-prozentig geklärt ist“, teilt ein Sprecher der Polizei in Weimar mit. Sandro Möller, Ehrenpräsident der Werrataler Jungs aus Breitungen/Werra, erklärt, dass es schwierig war, die Angreifer zu identifizieren. Alle trugen Sturmmasken, jedoch einer in den Vereinsfarben des FC Carl Zeiss Jena – blau, gelb, weiß. Die Angreifer hätten „euch machen wir jetzt platt!“ und „euch hauen wir jetzt aufs Maul!“ gerufen, so Möller gegenüber Thüringen24.
Lauerten Hooligans auch an der Raststätte Teufelstal?
Im Fanclub gehe man zu über 95 Prozent davon aus, dass die Angreifer mit der gegnerischen Mannschaft aus Jena sympathisieren. „Wir wurden vorher schon auf Facebook gewarnt, dass Jena-Fans an der Raststätte Teufelstal gesehen worden sind und dort möglicherweise lauerten“, so Möller und sagt weiter: „Vermutlich zogen die weiter und wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort.“
Fanclub Werrataler Jungs steht unter Schock
Der Ehrenpräsident bedauert den Vorfall. Die Werrataler Jungs würde zu jedem Heim- und Auswärtsspiel des FC Rot-Weiß Erfurt fahren und das „wirklich nur mit sportlichen Absichten“, beteuert Möller. Oftmals seien auch Kinder und Frauen mit dabei. Es gehe um das Event, darum Spaß zu haben, um Fußball – ohne gewalttätige Absichten. Auch andere Erfurt-Fans waren gestern auf der Raststätte. „Wir standen alle unter Schock“, so Möller.
Polizei nimmt Hinweise entgegen
Aus dem Kleintransporter, mit dem die neunköpfige Fan-Gruppe unterwegs war, wurden nach Club-Aussagen ein oder zwei Fanschals und eine Tasche gestohlen. Hinweise zum Verbleib der Gegenstände und zu den Angreifern nimmt die Polizei in Weimar unter der Telefonnummer (03643) 88 20 entgegen.
Facebook-Statement der Werrataler Jungs